"Burgherr" Johannes

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Sie misst stolze 130 mal 80 Zentimeter, besteht aus mehreren Tausend Einzelteilen und wurde komplett in Handarbeit gefertigt – die Burg von Johannes Weber.

Etwa 1 500 Arbeitsstunden stecken im Kunstwerk des 71-Jährigen, an dem er seit Mai 2014 baut. „Es fehlen nur noch kleine Details, die dem normalen Betrachter gar nicht auffallen“, sagt Johannes Weber, den seine Freund „Hans“ nennen.
Man kann sich gar nicht genug sattsehen an den vielen Details – eine bewegliche Zugbrücke, funktionierende Katapulte, Schießscharten, Klappen, die geöffnet werden können und vieles mehr. Jedes noch so kleine Teil wurde ausschließlich in Handarbeit gefertigt, nur mit Säge, Feile, Hobel und Co „bewaffnet“ hat Johannes Weber dies bewerkstelligt.
Die entsprechenden handwerklichen Fähigkeiten hat der Wittener aus dem Berufsleben mitgebracht, in dem der gelernte Maschinenschlosser als Fachlehrer für Metallberufe in Essen gearbeitet hat. „Das handwerkliche Wissen aus dem Beruf hilft natürlich“, erzählt er, „und mit Holz habe ich bessere Möglichkeiten für solche Dinge. Außerdem habe ich schon als Kind gerne mit Holz gearbeitet.“
Eine Vorlage für den Bau gibt es nicht. Alles ist der Fantasie von Johannes Weber entsprungen und wurde nach Handskizzen und Zeichnungen realisiert. Als Materialien kamen und kommen zum größten Teil Abfallholz zum Einsatz, dazugekauft wurden Kiefer, Fichte und Sperrholz.
Das Holz wurde ganz bewusst naturbelassen. Und das hat zwei Gründe, wie Johannes Weber erklärt: „Einerseits habe die Berfürchtung, dass sich durch die Feuchtigkeit der Farbe Dinge verziehen können. Aber der wichtigste Grund: Das ist Natur, und ich kann die einzelnen Bausteine und die Maserung sehen.“
Die Burg ist nicht die erste kunstvolle Handarbeit des 71-Jährigen. 2012 hat er einen Bauernhof mit 12 Gebäuden gebaut, ebenfalls mit zahlreichen beweglichen und funktionalen Teilen. Die Intention dazu war ganz simpel, wie er sagt: „Ich wollte einfach einen Bauernhof bauen, nicht so einen wie aus Prospekten mit Plastik und noch mehr Plastik, sondern einen, an dem alles beweglich ist. Ich bin vorher nur nie dazu gekommen.“

Autor:

Walter Demtröder aus Witten

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