Neulich, als ich die Kette durchbrach

In meiner Schulzeit wurden sie noch auf Papier weiter gegeben. Meist sollten sie siebenmal abgeschrieben werden. Ich habe es nie getan. Ich war zu faul und mochte mich von den Drohungen nicht unter Druck setzen lassen.
Sollte nun das Unglück das mir im Leben widerfahren ist daran liegen, dass ich Kettenbriefe nicht weitergereicht habe?
Nein, das glaube ich nicht.
Auch noch heute sträubt sich etwas in mir diese Nachrichten weiter zu leiten – obwohl es inzwischen so leicht wäre. Einmal im Adressbuch die Adressaten ausgesucht, oder gleich alle Kontakte markiert, ein Fingertipp und schon ertönt das Geräusch für das Senden der Nachricht.
Aber ich glaube nicht daran glücklich zu werden, weil ich mitmache.
Inhalte, die warnen (zum Beispiel vor angeblichen nahenden Problemen nennt man Hoax. Meist genügt es kurz nachzudenken, um sie zu enttarnen. Ansonsten hilft jede Suchmaschine weiter.
Aber was würde passieren, wenn jeder mitmacht?
Ich sende eine Nachricht an sieben Menschen mit der Aufforderung dies gleichfalls zu tun. Nehmen wir einfach an fünf machen mit – das rechnet sich leichter ;-).
Wenn die also die Nachricht weiterleiten, sind es schon 25 – dann 125 – dann 624 – 3.125 – 15.625 – 78.125 – 390.625 – 1.953.125 – 9.765.625 – 48.828.125 …
Nach gerade Mal zehn Zyklen sind wir schon bei knapp 50 Millionen und die Server brechen zusammen. Dabei will ich nun wirklich nicht mitmachen.
Aber ich wünsche mir diese Entwicklung bei anderen Dingen. Zum Beispiel bei einem simplen Lächeln.
Mir gefällt die Vorstellung, dass ein Mensch den ich angelächelt habe, später auch ein paar Leute anlächelt. Wenn das so weiter ginge …
Fantastisch! Ich mache mit. Du auch?

Autor:

Konnie Matena aus Witten

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