Fußball-Legende Dieter Attern feierte 90-Jähriges

Waren mal ein unzertrennliches Team: Dieter Attern und der Ball. amö-Foto
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Turbo-"Ditze" aus Witten war
der Schrecken aller Verteidiger

Fußball-Abteilung von VfL Bochum
ehrte Jubilar mit tollem Blumenstrauß

Die lebende Wittener Fußball- und Trainerlegende Dieter "Ditze" Attern konnte
am Montag, dem 27. Mai, auf 9 Jahrzehnte
- vollgepackt mit Fußball - zurückblicken.

Wäre einer wie Attern in der heutigen Zeit Fußballer, ihm wären garantiert Millionen-Verträge sicher. Doch in den Aufbaujahren nach dem Zweiten Weltkrieg mussten sich die deutschen Elite-Kicker mit einem bescheidenen Grundgehalt von 160 D-Mark und mickrigen Einsatzprämien zufriedengeben. Und das waren im Vergleich zu den derzeitigen Kicker-Gehältern einfach nur "Peanuts". "Die heutigen Profis sind mehrheitlich völlig überbezahlte Fußballsöldner. Und Verträge sind da, um gebrochen zu werden", findet der immer noch am aktuellen Geschehen interessierte Fußballfachman im Ruhestand.

Wenn der Flügelflitzer, der in seinen besten Zeiten 100 Meter unter 12 Sekunden lief, beim VfL Witten 07 in der Gauliga, der damals höchsten deutschen Spielklasse, seinen "Turbo" auf der linken Außenbahn zündete, sahen die gegnerischen Außenverteidiger meistens nur noch eins: seine Hacken. Und nach dem Zweiten Weltkrieg, aus dem das 22-jährige Talent schwer verletzt heimkehrte, schien "Ditzes" Fußballkarriere eigentlich schon beendet. Doch Attern gesundete, wurde wieder fit und kehrte voller Tatendrang "auf'm Platz, wo die Wahrheit liegt", zurück.

Fortan kickte er in der früheren Elite-Liga, der Oberliga West - immer vor großer Kulisse -, sowohl für VfL Witten 07 (1946-1951), TSV Horst-Emscher (1951-1953) als auch VfL Bochum (153-1955). Bei seinen insgesamt 108 Oberliga-Einsätzen erzielte "Turbo-Attern" 27 Treffer und spielte gegen so Ausnahmekönner wie Toni Turek, Hans Schäfer, Penny Islacker, Heini Kwiatkowski und Max Michalek. Logisch, dass Atterns fußballerische Qualitäten zu Einsätzen in der Westfalenauswahl führten in die auch sein VfL-Freund Rainer Hallwas berufen wurde.

Ausgerechnet der "Tag der Arbeit", im Jahre 1955, als Attern mit dem VfL Bochum im Rheinstadion gegen Fortuna Düsseldorf antrat, sollte der letzte Arbeitstag für den schnellen Mann an der Außenlinie sein. Gegenspieler, Nationalverteidiger Erich "Hammer" Juskowiak, ein berühmt-berüchtigter Treter, beendete die Karriere des Flügelflitzers und schickte ihn mit einem ganz üblen Tritt ins Reich der Träume. Attern wachte erst in der Umkleidekabine wieder auf - und war Sportinvalide.

Doch für einen wie ihn, gab es kein Abpfiff für immer. Attern blieb dem runden Leder treu, nutzte seine zweite Chance und wurde Trainer. Zuerst trainierte er die Torhüter des VfL Bochum, danach folgten für den A-Lizenz-Inhaber die Trainerstationen Fichte Hagen, VfL Witten und FC Witten 92, den er 1962 - passend zum 70. Gründungsjahr - in die damalige Bezirksklasse führte. Aber einen Triumpf für die Ewigkeit feierte Attern anno 1969 mit der spielstarken A-Jugend des VfL Bochum. Nach einem fast aussichtslosen 0:3-Pausenrückstand im Endspiel um die deutsche A-Jugendmeisterschaft gegen den 1. FC Saarbrücken kämpften sich seine Jungs - unter ihnen so Kicker-Talente wie Hans-Jürgen Köper, Peter Kandula, Dieter Halstenberg und Hans-Günther Etterich - sensationell ins Spiel zurück und bejubelten nach einer grandiosen Aufholjagd noch einen 5:3-Finalsieg.

Auf dem Gipfel seiner Trainertätigkeit angekommen, legte der untadelige sowie vorbildliche Sportsmann und frühere Chemie-Werksmeister Attern im Alter von 46 Jahren sein berühmtes Notizbuch beiseite und trat für alle überraschend vom Trainer-Amt zurück, um sich mehr seiner Frau Gerda und seinem Sohn Uwe widmen zu können. Seit 1984 befindet sich der noch unglaublich fit wirkende Senior nun schon im Ruhestand. Und kein Tag vergeht, den der Geburtstagsjubilar nicht mit gymnastischen Übungen beginnt. Seinen Ehrentag wird Attern am Samstag, dem 1. Juni, ab 18 Uhr mit vielen Wegbegleitern im Annener Gasthaus "Zum Scheunentor" feiern. Angesagt haben sich etwa 100 Sportfreunde, darunter auch der ehemalige Jugendleiter Erwin Steden, 79. Doch eine liebe Person wird Familienmensch Attern dann ganz besonders schmerzlich vermissen: seine vor drei Jahren verstorbene Gattin Gerda.

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Autor:

Alfred Möller aus Witten

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