Tag der Pflege kommt gut an

An vielen Ständen herrschte ein großes Gedränge. Foto: baza
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Spannende Informationen rund um den Pflegeberuf erhielten die Schüler der Holzkamp-Gesamtschule am "Internationalen Tag der Pflege". Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) hatte einen kleinen Informationsstand aufgebaut, um den Heranwachsenden das Thema Pflege, Krankheit, Alter näher zu bringen.

von Barbara Zabka

Witten. Das Besondere an der Aktion war, dass das Awo-Team neben vielen Flyern und Faltblättern auch ganz viele praktische Dinge im Handgepäck hatte. "Für eine gute Pflege - heute und in Zukunft" - so lautete das Motto der kleinen Werbekampagne um Nachwuchskräfte.
"Geredet wird immer viel zu viel und viel zu lange", so Quartiersmanager Norbert B. Henke. "Wir wollen den jungen Leuten eine praktischen Einblick in die Aufgaben einer Pflegekraft geben und natürlich auch ein bißchen neugierig machen. Denn der Beruf ist attraktiv, hat aber leider einen schlechten Ruf."
Ob beim Blutdruckmessen oder Zuckertest - in den Pausen herrschte großes Gedränge. Die Experten hatten aber auch Hilfsmittel zum Ausprobieren mitgebracht. Der Rollstuhl wurde von vielen Schülern getestet - aktiv und passiv. Wie fühlt man sich, wenn man im Rolli sitzt? Wie fühlt man sich, wenn man den Rolli schiebt?
Besonders neugierig waren alle auf den Schlaganfall-Simulator. Dazu gehörte eine bleischwere Beinschiene, Armschlaufe, Gehstock, Augenklappe und Ohrstöpsel. "Damit kann man am eigenen Leibe erfahren, wie sich das Leben für einen Patienten nach einem Schlaganfall anfühlt", so Henke weiter. "Anschaulicher kann man die Einschränkungen, die viele ältere Menschen haben, eigentlich gar nicht an die Jugend vermitteln", so Mitarbeiterin Verena Haltaufderheide, die geduldig Rede und Antwort steht.
Louise (12) hat den Simulator gerade abgelegt. Sie schüttelt sich. "Das war ein ganz uncooles Gefühl. Mein Bein fühlte sich so an, als ob es mir nicht mehr gehört. Melina (12) hat sich über das Altwerden noch gar keine Gedanken gemacht. "Meine Oma ist zwar schon 70 Jahre. Aber für mich liegt das Alter noch in so weiter Ferne." Trotzdem findet sie die Aktion im Schulfoyer gut.
Ein wenig Angst vor dem Alter hat Jona (12). Eingeschränkte Mobilität, Einsamkeit, vielleicht auch Armut sind Dinge, die sie nicht richtig einordnen kann. "Aber heute kann ich erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man alt und gebrechlich wird", meint sie nachdenklich. "Und wir können uns besser rein denken in alte Menschen. Ich habe mir vorgenommen öfter im Bus aufzustehen und mal eine schwere Tasche zu tragen."
Nachdenklich werden die Gespräche am Stand des Ambulanten Hospizdienstes - Sterbebegleitung, die Zeit vor dem Tod. "Altsein ist schön, wenn man gesund ist", so Pia. "Aber mit jedem Tag rückt der Tod näher. Sicherlich ist das auch so, wenn man jung ist. Aber als junger Mensch will niemand das wirklich wahrhaben." Alle wünschen sich, dass solch ein Aktionstag regelmäßig auf dem Stundenplan steht.

Autor:

Florian Peters aus Witten

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