Die Schriftstellerin Anne Gesthuysen und der ARD-Moderator Frank Plasberg ziehen Hunderte von ZuhörerInnen in ihren Bann

Ist sie nicht eine bezaubernde Frau?
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Schon Wochen zuvor war es in der örtlichen Presse zu lesen gewesen, am 10. November fand sie nun endlich statt, die Veranstaltung, auf die viele Bürger aus Xanten und den umliegenden Orten sich lange Zeit gefreut hatten: Die mittlerweile weltberühmte Veener Schriftstellerin Anne Gesthuysen stellte ihr Buch „Sei mir ein Vater“ der Öffentlichkeit vor.

Pünktlich um 19 Uhr eröffnete der ARD-Moderator Frank Plasberg, der bekanntlich der Ehegatte der Autorin ist, die Premierenlesung in der Mensa des Stiftsgymnasiums mit einer kleinen „Laudatio“ auf seine Gattin: „Sie ist ein Kind dieser Stadt und auch dieser Schule, sie ist die Schöpferin zweier toller Bücher und meine wunderbare Frau“.

So mancher Gast war sichtlich gerührt, aber nicht lange, denn schon bald begann Frau Gesthuysen aus dem Prolog ihres Buches vorzulesen. Da war von der jungen Pariserin Lilie Agutte die Rede, die als Austauschschülerin nach Veen kommt, und am Bahnhof von einer Gymnasiastin namens Hanna und deren Vater Hermann in Empfang genommen wird. Anne ließ wissen, dass ihre Romanfigur Lilie im wirklich Leben Elodie hieß und in Paris lebte, wohingegen sie in der Person der Hanna zu finden sei. Munter erzählte Frau Gesthuysen von ihrem Vater, dem das Verhalten der jungen französischen Dame gar nicht gefallen habe. Wie dem auch sei, Hannas Vater Hermann empfand schon bald eine große Zuneigung zu der jungen Dame aus Paris, diese lernte sich schnell in Deutsch zu verständigen, und als sie Vater Hermann fragte, ob er nicht ihr Vater sein wolle, war ein gutes Fundament für eine tragfähige Vater-Tochter-Beziehung gelegt.

Nach einer ersten zehnminütigen Lesesequenz legte der Bürgermeister der Stadt Xanten Herr Thomas Görtz Frau Gesthuysen das „Goldene Buch“ der Stadt Xanten zum Eintrag auf ihr Lesepult. Auch er sparte nicht mit netten Worten, ließ er sie und das Publikum doch wissen, dass er diesen besonderen Moment freudig erwartet habe. Er erinnerte daran, dass die Erfolgsautorin vor drei Jahren schon zur Premierenlesung ihres ersten Buches „Wir sind doch Schwestern“ nach Xanten zurückgekehrt sei.

Der ersten Leseeinheit schlossen sich weitere an, mit denen Frau Gesthuysen ihren Zuhörerinnen und Zuhörern einen Einblick in ihren großartigen Roman gewährte.

So kehrt Lilie nach ihrem Au pair-Aufenthalt in Veen wieder nach Paris zurück, doch schnell zieht es sie wieder zurück an den Niederrhein, als sie erfährt, dass ihr Wunschvater, der übrigens den Familiennamen Terhoeven hat, schwer erkrankt ist. In der Tasche hat sie eine merkwürdige Nachricht, die sie in einem Bilderrahmen in ihrer Wohnung gefunden hat, nachdem dieses Bild beinahe Beute eines Diebstahls geworden wäre. Auch das recht ominöse Gemälde nimmt Lilie mit zu ihrer Gastfamilie. Und tatsächlich begeben Lilie, Hanna und Herr Terhoeven sich wenig später auf eine Reise, die es zum Ziel hat, das Geheimnis um das Gemälde zu klären, genauso wie Lilie es vermutet hatte, denn sie hatte ihren Gastvater als einen Mann, der Geheimnisse und deren Aufdeckung liebt, kennengelernt. Die Spurensuche führt das "Trio Infernale", wie Frau Gesthuysen Vater Hermann, Tochter Hanna und Gast Lilie bezeichnete, bis nach Frankreich und auf die Antillen. Während dieser Reise finden die drei mehr über das faszinierende Leben der Malerin Georgette Agutte, deren Initialien sich auf dem Gemälde befinden, heraus. Sie "entpuppt sich" als Lilies Ururgroßtante, die zur Zeit der "Belle Epoque" lebte und mit dem Pariser Künstler Marcel Sembat liiert war.

Frau Gesthuysen verstand es die ZuhörerInnen mit ihrer hellen, freundlichen und ausdrucksstarken Stimme für ihr Buch zu begeistern. Dass sie auch Neugier, mehr über das "Glamour-Paar der Pariser Kunstszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts" zu erfahren, weckte,versteht sich von selbst.

Groß war die Freude, als Frau Gesthuysen zu verstehen gab, dass sie auch ihr drittes Buch in Xanten der Öffentlichkeit vorstellen wolle.

Auch die Ankündigung, dass ihr erstes Buch im nächsten Jahr verfilmt werden solle, sorgte für eine freudige Überraschung.

Zu erwähnen ist noch, dass Frau Gesthuysen ihre Gage an die Xantener Flüchtlingshilfe spendete und das Team der Dombuchhandlung die Bücher nach der Lesung zum Verkauf anbot. Frau Gesthuysen signierte jedes ihr vorgelegte Buch, wobei sie sich immer die Zeit zu einem netten kleinen "Plausch" nahm. Dass Frau Terhardt als Eigentümerin der Dombuchhandlung auch für einen kleinen Sekt-Umtrunk gesorgt hatte, rundete den Abend auf angenehme Weise ab.

Auch das neue Keniateam am Stiftsgymnasium schenkte mit Hilfe der alten "Keniafahrerinnen" Getränke aus, die Einnahmen werden ebenfalls der Flüchtlingshilfe zugute kommen. Frau Roters, die Lehrerin am Stiftsgymnasium, die sich mit den Schülerinnen um die Bewirtung kümmerte, wurde von Frau Gesthuysen freudig wahrgenommen und erwähnt. Ebenfalls im Publikum ausgemacht hatte sie ihren ehemaligen Englischlehrer Herr Görike, an den sie sich ebenfalls gern zurückerinnerte.

Der Abend war für alle Gäste von hohem literarischen Wert, von persönlichem für die vielen BesucherInnen, die Frau Gesthuysen von früher her gut kannten und sich darüber freuten, ihr wieder "in persona" begegnen zu dürfen.

Autor:

Hildegard van Hueuet aus Xanten

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