Was SchülerInnen über die "Existenz" Jesu und deren Überlieferung lernen - könnte auch Erwachsene interessieren, echt!!!

Für die geschätzten zwei Milliarden Menschen, die sich zum Christentum bekennen, ist die Osterzeit von zentraler Bedeutung für ihren Glauben, und deshalb möchte ich dem Begründer der größten der fünf Weltreligionen heute einen Beitrag widmen.

Alle christgläubigen Menschen haben sich mit verschiedenen Glaubensinhalten vertraut gemacht, wobei der Glaube an den dreifaltigen Gott - Gott Vater / Gott Sohn / Gott Heiliger Geist - ein ganz zentraler Punkt der christlichen Lehre ist.

Wenn wir Christen vom Sohn Gottes sprechen, beziehen wir uns damit auf den jüdischen Wanderprediger Jesus, der vor mehr als 2000 Jahren in Palästina, dem heutigen Israel, gelebt hat.

Aber was wird eigentlich über diesen Jesus und dessen Historizität gelehrt?

Zunächst muss gesagt werden, dass es nur wenige außerbiblische Quellen gibt, die bezeugen, dass Jesus tatsächlich gelebt hat.
Ein Quellentext findet sich bei dem jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus (37 - 97 n. Chr.). In seinen "Jüdischen Altertümern" (20.200) heißt es in etwa: Gegen Jakobus, ein Bruder Jesu, des sogenannten Christus, und einige andere wurde Anklage erhoben und sie wurden zur Steinigung geführt.
In Josephus' "Jüdischen Altertümern" (18. 63ff) ist ebenfalls die Rede von einem Jesus, der ein weiser Mann und der Vollbringer ganz unglaublicher Taten war, wobei nicht zu leugnen ist, dass die Stelle christlich überarbeitet worden ist.
Auch bei dem römischen Historiker Cornelius Tacitus (55-120 n.Chr) dem römischen Staathalter Plinius (geb. vermutlich 61/62 gest. vermutlich 113 bis 115 n. Chr.) und dem römischen Schreiber Sueton (70 bis vermutlich 150 n.Chr.) ist von einem Jesus bzw. einem Christus die Rede.
Bei Tacitus finden sich in etwa die Worte " Christus ist von dem Prokurator Pontius Pilatus zum Tod verurteilt worden." (Die Ursache bleibt unbenannt.) Bei Plinius kommen die vermeintlichen Christen an einem bestimmten Tag vor Sonnenaufgang zusammen und singen Lieder auf Christus und Gott. Bei Sueton ist von einem gewissen "Chrestos", der für Unruhe sorgt, die Rede, wobei hier wohl eine Namensverwechslung vorliegt.

Wenn auch die Zahl der außerbiblischen Äußerungen über Jesus "an (beinahe) einer Hand abzuzählen" ist, so gibt es in der Bibel ganze Kapitel, oder besser gesagt ganze Bücher, die über das Leben und Wirken Jesu berichten. Besonders die Evangelien (Evangelium = Heilsbotschaft, frohe Botschaft, gute Nachricht) liefern uns eine durchaus glaubwürdige Beschreibung des Leben Jesu, wobei von feinsten Details abzusehen ist.

Sollten Sie / solltest Du, lieber Leser, dieses Beitrags nun entgegen, dass die Worte in der Bibel nur wenig Bezug zur Realität haben, möchte ich Sie / Dich mit Bezug auf die außerbiblischen Quellen eines Besseren belehren und Ihnen /Dir erklären, wie die Bibeltexte über Jesus entstanden sind.
Schon während Jesu Lebzeit machen viele Beschreibungen seiner Lehre "Kehrt um, tut Buße" und "Liebt einander" und seiner heldenhaften Taten,"den Wundern", die Runde.
Nach seinem Tod erzählen die Jünger Jesu weiter, was sie mit ihm erlebt haben, und um diese besonderen Erfahrungen für die Nachwelt zu erhalten, beginnen Jesu Freunde Aufzeichnungen von ihnen zu machen. Diese Aufzeichnungen wurden im Nachhinein von den sogenannten Evangelisten zu kleinen Biographien, die später in die Bibel aufgenommen wurden, zusammengeschrieben.

Das Markus-Evangelium wurde bereits 40 Jahre nach dem Tod Jesu verfasst, das Johannes-Evangelium als letztes ca. 20 Jahre später.

Die zwischen ca. 70 und 90 n. Chr. entstandenen Evangelien sind aber nicht die älteste Bibeltexte über das Leben Jesu. Im Neuen Testament finden sich auch einige Briefe, die schon im Jahre 50, also knapp 20 Jahre nach Jesu Tod, niedergeschrieben wurden.
Wer kennt sie nicht, die Briefe des Apostels Paulus an ... Wer kennt die Adressaten dieser 14 Briefe? (So einige meiner SchülerInnen bestimmt!)

Im Übrigen widmet sich die wissenschaftliche Forschung schon seit vielen Jahren dem Leben des historischen Jesus, sodass die menschliche Gestalt des Sohn Gottes hoffentlich immer mehr Konturen annimmt.

Autor:

Hildegard van Hueuet aus Xanten

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