Hummeln, ein Leben im Pelz - mit Video !

Dunkle Erdhummel, Bombus terrestris
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28.07.2015

Die Hummeln (Bombus, lat. Summen!) sind eine zu den Echten Bienen gehörende Gattung staatenbildender Insekten. In Deutschland gibt es etwa 36 Arten, in Europa zählt man ca. 70, weltweit sind es 250. Je nach Art besteht ein Hummelvolk aus etwa 50 bis 600 Tieren sowie einer Königin. Die Mehrheit der Tiere sind Arbeiterinnen, doch zählen zum Volk auch Männchen, die wie auch bei den Honigbienen Drohnen genannt werden, sowie Jungköniginnen. Ein Volk überlebt in Europa nur einen Sommer und ist gewöhnlich im September abgestorben, einzig die begatteten Jungköniginnen überwintern, um im frühen Frühjahr des nächsten Jahres allein auf sich gestellt mit dem Aufbau eines Nestes und die Gründung eines neuen Staates zu beginnen. Diese Königinnen erreichen ein Alter von bis zu zwölf Monaten, von denen sie bis zu zwei Drittel der Zeit in Winterruhe verbringen. Die Lebenserwartung von Drohnen und Arbeiterinnen liegt dagegen nur bei drei bis vier Wochen. Im Frühjahr sind bei leichten Plusgraden durchaus erste Hummelköniginnen zu beobachten, bei etwa +7 Grad stoßen auch die Arbeiterinnen hinzu. Um solch einen frühen Start ins Jahr zu ermöglichen, bedienen sich die Tiere der Thermoregulation, indem sie mit Kältezittern (Vibration der Brustmuskulatur) die notwendige Körpertemperatur erzeugen. Mit dieser Methode kann das Volk auch das Nest auf +37°C aufheizen.
Da Hummeln auch seit dem Ende der 1980er Jahre beim kommerziellen Obst- und Gemüseanbau als Bestäuberinsekten eingesetzt werden, sind sie von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Somit werden weltweit jährlich Millionen von Hummelnestern künstlich aufgezogen und an Gemüsebauern versendet, wobei die wichtigste Art bei der kommerziellen Zucht ist die Dunkle Erdhummel ist.

Warum können Hummeln fliegen ?

Von Wissenschaftlern wird die Hummel gerne als aerodynamische Katastrophe bezeichnet, welche nach den Gesetzen der Physik eigentlich gar nicht fliegen dürfte. Doch die Hummel weiß das nicht und fliegt trotzdem ! ;-)

Der Flügel einer Hummel besteht aus dem extrem elastischen Protein Resalin, welches sich auf die dreifache Länge dehnen läßt, ohne dabei zu reißen. Aufgrund dieser Biegsamkeit entstehen beim Schlagen Luft-Wirbel an der Flügelspitze, wodurch es zum Auftrieb kommt. Durch dieses Prinzip wird ein ein relativ großes Luftvolumen bewegt. Daher kann man die Hummel eher mit einem Hubschrauber, als mit einem Flugzeug vergleichen. Ein weiteres Hilfsmittel ist ein aus Resalin bestehendes Gelenk, welches zum Abknicken des Hummelflügels führt und somit die Schubbewegung vollendet.

Technische Daten einer Hummel:

Frequenz: 250 Flügelschläge pro Sekunde
Geschwindigkeit: etwa 20 km/h.
Flügelfläche: 0,7 qcm (Quadratcentimeter), das sind 70 qmm (Quadratmillimeter)
Gewicht: 1,2 Gramm
Sensorreichweite: 2 Kilometer, je nach Windrichtung.

Umfangreiche Info's, nicht nur zu Hummeln,finden Sie auf der Seite des NABU !

Darunter:

Wo kommen all die toten Hummeln her ?

Zuckerlösung und Nistkästen für Ihre Majestät

Gut gemacht statt gut gemeint

Gemütliche Blütenbesucher im bunten Pelz

Das Bild- und Videomaterial wurde 2014 & 2015 im Umkreis von Xanten-Marienbaum aufgenommen.

Autor:

Hans-Martin Scheibner aus Xanten

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