Zwischen den (Regen-) Fronten

15. Fischerhüttenfest des Heimat- und Bürgervereins Lüttingen übertraf alle Erwartungen

LÜTTINGEN.- Die Mimik der hart schuftenden „12 Apostel“ schrieb am Vortag Bände, als im Verlauf des Aufbaus durch die plötzlich hereinbrechende Unwetterfront ein großes Zelt aus seiner Verankerung gerissen und vollends zerstört wurde. Drei weitere Überdachungen konnten Dank geballter Manneskraft gerettet werden – der Preis dafür war bis auf die Haut durchnässte Kleidung. Somit war es mit der Stimmung beileibe nicht zum Besten bestellt. Mit einem kritischen Blick zum Himmel konnte das 15. Fischerhüttenfest am vergangenen Samstag starten.

Online mit Regenradar und Unwetterzentrale verbunden, atmeten die über 60 Helfer des Heimat- und Bürgervereins Lüttingen auf, als ein Streifen des Niederrheins vom großen Regen verschont blieb. Es zeigte sich auch alsbald, daß die langjährige Stammkundschaft sich nicht beirren ließ und von Nah und Fern den Festplatz an der Fischerhütte stetig füllte. Sogar die Lüttinger Ferienwohnungen waren aufgrund des Events ausgebucht. Die sechsköpfige Familie Radisch aus Düsseldorf weilt bereits zum vierten Mal in einem Chalet am Deich und, so der Familienvater, „für das nächste Jahr ist bereits fest gebucht“. Aufmerksame Beobachter machten ohnehin unter der Kundschaft vermehrt in Fischerkluft getauchte Besucher, darunter auch drollig ausstaffierte Kinder, aus – eine tolle Sympathiebekundung!

Unter dem großen Fallschirm vermisste niemand die Sonne. Stattdessen wurde das kulinarisch vielversprechende Angebot gerne angenommen und der Fisch den „Köchen“ förmlich aus der Hand gerissen. Ob gebraten, geräuchert oder sauer eingelegt – ein ständiges „Mmh…“ entfuhr den zufriedenen Gesichtern. Ein passendes Weinchen oder ein gepflegtes Bier dazu, im Hintergrund untermalt von den maritimen Klängen des Shanty-Chors Vynen: Es gibt doch kaum etwas Schöneres… Gerade die authentische Atmosphäre, gepaart mit dem Enthusiasmus der Helfer lassen den besagten „Funken überspringen“. Gäste aus dem Schwarzwald und östlichen Brandenburg waren voll des Lobes ob dieser traditionsbezogenen Veranstaltung. „Kaffee und Kuchen wird es hier niemals geben, das durchbräche den besonderen Flair des Fischerhüttenfestes“, so der Vorsitzende Klaus Kaja.

Für das junge Publikum stand eine betreute Spielstraße bereit, lustige Gesichter entsprangen dem Kinderschminken. Und so hüpften und tanzten alsbald kleine Löwen, Schmetterlinge und Tiger zu den musikalischen Klängen von Tambourcorps & Co. Begeisterungsstürme entlockten die Choreographien der dem HBV angegliederten „Lüttinger Tanzmäuse“ und deren Nachwuchsgruppe „Mini-Mäuse“. Die von Silvia Kruse und Petra Gamerschlag geleiteten Jugendgruppen leisteten Beachtliches in ihren selbst entworfenen und geschneiderten Kostümen! Zwischendrin mischte der Schulleiter und Apostel Johannes Munken mit seiner „Quetsch“ die Tische immer wieder auf und animierte zu Mitsing- und Schunkeleinlagen. Das diesjährige Jubiläum nutzte der HBV außerdem, den damaligen Initiatoren und Erbauern der Fischerhütte zu danken. Sie waren als Ehrengäste geladen und genossen die bevorzugte „VIP-Behandlung“. „Das haben sie sich wahrlich verdient“, resümiert Klaus Kaja, „denn ohne ihren Einsatz fehlte Lüttingen dieses prägnante und positive Alleinstellungsmerkmal. Außerdem wäre hier und heute nichts los – und das will sich doch wirklich keiner vorstellen“. Wie Recht er hat.

Autor:

Ludger Rodermond aus Xanten

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