Franz Stock wurde im Rahmen der Feiern zum Tag der Deutschen Einheit gewürdigt.

Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit | Foto: Pressefoto www.baden-wuerttemberg.de
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Franz Stock wurde im Rahmen des offiziellen Ökumenischen Gottesdienstes zu Beginn der Feiern zum "Tag der Deutschen Einheit" in Stuttgart als Beispiel der Versöhnung gewürdigt. In Anwesenheit der politischen Führung aus Bund und Ländern sowie hoher Vertreter der Kirchen des Landes erwähnte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch, Franz Stock in seiner Predigt, die er auf das diesjährige Thema des Feiertages "Zusammen einzigartig" ausgerichtet hatte.

Bereits vorher wurde Stocks Wirken in kurzen Sätzen von Helga Walbaum (Paris) und Prälat Alfons Ruf (Freiburg) vorgestellt. Auch Bischof Pansard aus Chartres befand sich unter den Ehrengästen des Gottesdienstes.
Auszug aus der Predigt von Erzbischof Zollitsch:
„Deshalb bin ich dankbar für die beeindruckenden Zeugnisse, die uns so unterschiedliche Menschen in diesem Gottesdienst geschenkt haben: … der Mut zur Versöhnung, den Menschen wie Abbé Franz Stock aufgebracht haben, der Deutschland und Frankreich wieder näher zusammen führte, der Feindschaft zu Freundschaft wandelte.“

Helga Walbaum war als 11-jähriges Mädchen mit ihren Eltern 1938 aus Köln nach Paris geflohen, weil es unter Vorfahren ihres Vaters Anhänger des jüdischen Glaubens gegeben hatte. Jetzt als katholische Familie trafen sie in Paris auf Franz Stock, der dort Pfarrer der "Deutschen Katholischen Gemeinde" war. Nach und nach wurde er ein Freund der Familie, versorgte sie mit vielen notwendigen Dingen und half ihnen, die vielfältigen existenziellen Bedrohungen bis nach Kriegsende zu überstehen. Da waren die Familienmitglieder nun staatenlos und mussten lange kämpfen, um die französische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Jetzt beim Gottesdienst stellte Helga Walbaum den Versöhnungsgedanken zwischen Franzosen und Deutschen heraus und reichte Prälat Alfons Ruf symbolisch dazu die Hand.

Prälat Alfons Ruf wurde als junger Soldat französischer Gefangener. Seinem Berufswunsch entsprechend kam er in das ab 1945 eingerichtete "Stacheldrahtsemiar" für kriegsgefangene deutschsprachige Theologiestudenten in Le Coudray bei Chartres, das unter der Leitung von Franz Stock als Regens bis 1947 existierte. Dort empfing er durch Stocks friedensstiftendes Auftreten die wesentlichsten Grundlagen für sein späteres priesterliches Wirken. So konnte er bei diesem Gottesdienst den Versöhnungsgedanken Stocks aus eigenem Erleben authentisch präsentieren und ihn durch den Händedruck mit Helga Walbaum zu einem lebendigen Bild ausformen.

Weitere Informationen unter www.franz-stock.de

Autor:

Frank Trompeter aus Arnsberg-Neheim

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