Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft: Schützenverein St. Johannes Baptist ist nicht mehr aus dem Neheimer Leben wegzudenken - Teil 2

Vorfahrt für den Verkehrsübungsplatz: Hier haben die Schützen wieder investiert. Foto: peb
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Die Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist Neheim hat nicht nur eine eigene Gaststätte, was schon ungewöhnlich ist, sondern in direkter Nachbarschaft des „1220 Schwiedinghauser“ liegt ein Verkehrsübungsplatz. Der Besucher reibt sich verwundert die Augen, denn hier sind tatsächlich Fahrbahnen angelegt, Kreuzungen, Schilder, die Vorfahrt gewähren oder eben Verfahrt achten signalisieren.

„Hierhin sind wir in der Kindheit mit den Eltern gewandert, um mit dem Fahrrad herumzukurven“, bestätigt eine Ur-Neheimerin. Heute noch kommen Schulklassen, um sich für den Verkehr zu wappnen. „Es gibt keine vergleichbare Einrichtung in unserer Stadt“, bestätigt Rolf-Christoph Haase.

Barrierefreier Zutritt, Sitzbereich und Grillplatz

Gerade haben die Schützen investiert. Eine neue Beschilderung angebracht, die Fahrbahnmarkierungen in Angriff genommen. Bei dieser Sanierung wird auch an die Bevölkerung gedacht. „Vom Restaurant ist nun ein barrierefreier Zugang möglich, gleichzeitig entsiegeln wir größere Flächen“, beschreibt der Scheffe und stellvertretende Oberst Bernd Obertrifter. „Zudem legen wir einen Sitzbereich an.“ Und legt noch einen oben drauf: „Gleichzeitig wartet dann ein Grillplatz, der natürlich fleißig genutzt werden soll.“ Die Öffentlichkeit wurde bei der Namenssuche beteiligt.
Diese Investitionen wären natürlich nicht möglich ohne das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder (die Muskelhypothek), aber auch von weiteren Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen.
„Vielleicht sehen wir uns ja mal im Biergarten, wenn die Kinder ihre Runden drehen“, lockt das amtierende Königspaar Andre und Katharina Wolff. „Eine Gelegenheit, ein paar frohe Stunden zu verbringen.“ Doch Gastronomie und Übungsplatz ist nicht alles, was die älteste Personenvereinigung in Neheim zu bieten hat.

Modernes Vereinsleben für die ganze Familie

St. Johannes Baptist steht als modernes Vereinsleben für die ganze Familie. Grundlage sind die vier Kompanien, die Kinder- und Jugendkompanie sowie der Hofstaat.
Bei aller Modernität, bei allem Denken an die Zukunft, vergisst St. Johannes Baptist die Traditionen nicht. Vor 650 Jahren, A.D. 1368, vermachte Graf Gottfried IV. von Arnsberg den Neheimern ein großes Stück Wald. Bedingung: Ihm sollte jährlich in Form einer Kranzniederlegung im Kölner Dom gedacht werden. Die Schützen richten diesen Brauch, der einer der Ältesten dieser Art in Westfalen ist, turnusmäßig alle zwei Jahre aus.
„Wir fühlen uns eng mit dieser Stiftung verbunden, weil das Holz zur Stadt-Befestigung genutzt wurde und die Vorgänger der Schützengemeinschaften, die für Schutz sorgten, unterstützten“, erläutert Rolf Haase. Am Freitag, 21. September, geht es ins Rheinland, ein attraktives Rahmenprogramm wartet. Zudem lässt sich der Vorstand aus Anlass des Jubiläums eine Überraschung einfallen.

Schnadegang am 1. September

Da wäre etwa noch alle zwei Jahre der große Schnadegang. 2018 am 1. September werden wieder die Grenzen abgegangen. Start ist am Glockenspiel neben der Kirche in der Innenstadt. Das hier der Treffpunkt ist, hat seinen Sinn, denn das 4,60 Meter hohe und 9,20 Meter breite Kunstwerk wurde anlässlich des 400-jährigen Bestehens des Schützenvereins 2007 an die Stadt Arnsberg, insbesondere an die Bürger und Besucher des Stadtteils, übergeben.
Viele Aktivitäten, die weit über die Ausrichtung alle zwei Jahre des „Fest in Neheim“ hinausgehen, zeigen die soziale Verantwortung des Schützenvereins gegenüber seinen Bürgern. Erwähnt sei die Ausrichtung das Osterfeuers, Winterwanderungen, Seniorennachmittag, Kindernikolausfeier oder die Traditionsveranstaltung Patronatsfest am Sonntag nach dem Feste Trinitatis.

Gründungsorden von 1607

Wenn die Gegenwart als Vergegenwärtigung des Zusammenseins steht, die Zukunft als Ansporn zur Verantwortung, so wird die Vergangenheit als Erinnerung an die Geschichte verstanden. Deshalb sind die Verantwortlichen stolz auf den Gründungsorden von 1607, die „alte“ Königskette, die Königskette von 1982 oder auf den Proklamationspokal von 1933. Zur Geschichte gehört auch die Neheimer Quadrille. Dieser Tanz, vorgeführt von jungen Erwachsenen, ist ein fester Bestandteil eines jeden Schützenfestes. Nicht zu vergessen die Birkemai, ein Kultgetränk für größere Runden. Doch eines möchte der Vorstand nicht unerwähnt lassen: „Wir sind glücklich über unsere guten Verbindungen zu den Vereinen in der Region. Wie bei unserem großen Umzug am Schützenfestsonntag immer zu beobachten ist. Da nehmen neben rund 25 Kapellen auch die befreundeten Schützen aus der Stadt und der Umgebung teil.“ 

Vorfahrt für den Verkehrsübungsplatz: Hier haben die Schützen wieder investiert. Foto: peb
Bernd Obertrifter präsentiert die Birkemai. Foto: peb
Autor:

Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg

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