Giftköder-Gefahr für Hunde

Unscheinbar, wie ein normales Stückchen Wurst,  sehen sie aus, die gefährlichen Wurststücke mit Rasierklingen, die gefährlich für Hunde sind. | Foto: Polizei Meschede
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  • Unscheinbar, wie ein normales Stückchen Wurst, sehen sie aus, die gefährlichen Wurststücke mit Rasierklingen, die gefährlich für Hunde sind.
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Die Hundehalter in den Städten Arnsberg und Sundern sind besorgt. Seit einigen Wochen werden immer wieder Giftköder, Wurst mit Rasierklingen oder Scherben sowie Kekse mit Nägeln gefunden, die extrem gefährlich für die Vierbeiner sind. Werden sie von den Hunden gefressen, kann dies tödlich enden.


Elke Körner aus Sundern ist entsetzt. Die Halterin von sechs Dackeldamen weiß wie sich die Betroffenen fühlen. "Vor zwei Jahren", erzählt sie, "hätten wir beinahe eine unserer Damen durch Gift verloren." Nun scheinen erneut Unbekannte an verschiedenen Stellen in Arnsberg und Sundern Köder auszulegen.

"Es mag sein, dass das Rattengift gar nicht für die Hunde bestimmt ist", so Elke Körner. Es könne auch sein, dass Hausbesitzer mit einem für Grünabfälle bestimmten Kompost zusätzlich Küchenabfälle oder Grillreste entsorgen, die dann wiederum Ratten anziehen, die mit dem Rattengift bekämpft werden sollen. Doch Elke Körner gibt zu bedenken, dass das Gift bei Hunden und Katzen die Blutgerinnung hemmt und blutiges Erbrechen oder blutigen Durchfall auslösen kann – dann sei es fast zu spät für das Tier. Daher appelliert Körner an die Hausbesitzer: "Vielleicht ist es ja doch möglich, dass der Bio-Hausmüll in der Biotonne entsorgt wird."

Rasierklingen in Wurststückchen

Freunde und Bekannte von Elke Körner haben ihr in den vergangenen Tagen zahlreiche Orte genannt, an denen Giftköder und ähnliches gefunden wurden. So sollen Giftköder und Wurststückchen mit Rasierklingen oder Scherben in den Ruhrwiesen in Arnsberg gefunden worden sein. Auch am Braukweg in Holzen kam es am Dienstag zu einem erkrankten Hund. Das Tier hatte Hackfleisch gefressen, das vermeintlich mit einem Giftköder gefüllt war.

In Sundern wurden beispielsweise im Waldstück am neuen Friedhof/ Reithalle mit Rattengift gefüllte Hackfleischstücke gefunden. An der Bergstraße lagen Kekse mit Nägeln, zudem gab es Köderfunde am Ausgleichsweiher in Stemel, in den Röhrwiesen am neuen Flussbett und in Amecke. Außerdem wurde eine vergiftete Ratte am Rentnerweg, oberhalb der Kantstraße gefunden.

Drei Anzeigen bei Kreispolizeibehörde

Der Kreispolizeibehörde Hochsauerland liegen aktuell drei frische Anzeigen vor. So stellte ein Hundehalter aus Sundern am Dienstagvormittag Anzeige gegen Unbekannt. Er war mit seinem Hund auf dem Sorpedamm unterwegs. Dort fraß der Hund ein mit einer Rasierklinge gefülltes Stück Fleisch. Der Halter des Vierbeiners machte sich sofort auf den Weg zu einem Tierarzt und verständigte anschließend die Polizei. Beim Eintreffen der Beamten auf dem Sorpedamm konnten sie jedoch keine Köder mehr finden.

Daher rät Bianca Scheer, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde HSK: "Natürlich steht das Wohl des Hundes an erster Stelle. Und es ist klar, dass die Hundehalter schnellstmöglich zum Tierarzt wollen. Trotzdem sollten sie den Bereich, in dem der Hund den Köder gefressen hat, absuchen und gegebenenfalls weitere Köder einsammeln. Zudem sollten sie unbedingt die Polizei verständigen. Die Beamten können ausrücken und ebenfalls Beweise sichern." Auch zu einer Anzeige rät Bianca Scheer.

Tierarzt empfiehlt Vorsicht und Achtsamkeit

Der Hüstener Tierarzt Dr. Ulrich Rosenbaum warnt indes vor zu großer Panik: "Bei uns in der Praxis waren zwei Hunde, die wir zum Erbrechen gebracht haben, nachdem die Tiere etwas gefressen hatten." Ob es sich dabei jedoch tatsächlich um Giftköder gehandelt habe, sei sehr vage. Es könne auch vergammeltes Fleisch gewesen sein. Nicht jeder Hund, der sich nach dem Fressen übergibt, sei vergiftet worden. Trotzdem empfiehlt Dr. Rosenbaum Hundehaltern besondere Vorsicht und Achtsamkeit.

Unscheinbar, wie ein normales Stückchen Wurst,  sehen sie aus, die gefährlichen Wurststücke mit Rasierklingen, die gefährlich für Hunde sind. | Foto: Polizei Meschede
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Autor:

Dirk Osterholz aus Arnsberg-Neheim

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