"Giftfreies Weihnachten – das fängt schon mit dem Baum an": Informationen zum Weihnachtsbaumkauf

www.BUND.net Ein Tannenbaum in winterlichem Weiß. © Jens Teichmann / PIXELIO | Foto: Jens Teichmann / PIXELIO
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BUND-Arnsberg: Bald ist Weihnachten und für viele Menschen naht der Weihnachtsbaumkauf. Doch der konventionelle Weihnachtsbaumanbau bringt, wie die konventionelle Landwirtschaft, vielfach Gefahren für Menschen, Gewässer, Böden, Tier- und Pflanzenwelt mit sich.

Seit dem Orkan Kyrill im Jahre 2007 ist die Anzahl der Anbauflächen
für Weihnachtsbäume, besonders im Sauerland, drastisch gestiegen. Auf vielen zerstörten Waldflächen sind konventionell geführte Weihnachtsbaumplantagen entstanden, auf denen häufig auch kräftig Gift gespritzt wird. Es werden Pestizide gegen Insekten, Herbizide gegen Fremdgewächse sowie Mineraldünger für guten Wuchs und eine intensive Grün- oder Blaufärbung der Nadeln eingesetzt, u.a. auch Glyphosat und Tallowanimhaltige Glyphosate (z.B. Round-Up). Dieser konventionelle Anbau vergiftet langfristig unser Grundwasser, den Boden, zerstört ebenfalls oberirdische Ökosysteme und gefährdet somit unsere Gesundheit und die Natur.

Der massenweise Anbau von Weihnachtsbäumen auf Waldflächen ist möglich, da die Weihnachtsbaumkulturen der Gesetzeslage nach momentan noch als Wald behandelt werden und das Landesforstgesetz in diesem Bereich erhebliche Lücken aufweist.
Dabei sind großflächige Weihnachtsbaumplantagen kein Wald, sondern landwirtschaftliche Monokulturen. Wald ist ein komplexes Ökosystem.

Wir lehnen den Monokulturen- Anbau grundsätzlich ab. Ein großflächiger Anbau - egal ob auf landwirtschaftlicher oder forstlicher Fläche - entspricht nicht unseren Vorstellungen von naturgemäßem Anbau. Das wiederspricht unseren Prinzipien von Nachhaltigkeit und Biodiversität.
Die Alternative zum konventionellen Weihnachtsbaumanbau sind Bio-Weihnachtsbäume. Sie werden entsprechend den Vorschriften der Europäischen Union ohne synthetische Düngemittel und Pestizide aufgezogen.

An dieser Stelle ist auch die Politik gefragt, wie in Brüssel und in den Staaten der Europäischen Union die Subventionen für die Landwirtschaft zukünftig verteilt werden.
Es muss umgesteuert und umverteilt werden! Die Vergabe von öffentlichen Mitteln muss an verbindliche Umwelt- und Tierschutzstandards, an den Klimaschutz und soziale Aspekte wie Ausbildungs- und Arbeitsplätze gekoppelt werden.

Wir, der BUND - Arnsberg (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) empfehlen Weihnachtsbäume, die in Kulturen aufgezogen worden sind, die aus einem Anbau nach Bioland, Naturland, Demeter oder den EU-Bio-Siegel Richtlinien stammen. Weihnachtsbäume, die dem Wald entnommen werden, sollten aus einem Wald kommen, der nach den Standards von FSC-Deutschland bewirtschaftet wird.
Daher fragen Sie Ihren Weihnachtbaumhändler gezielt nach Bio-Weihnachtsbäumen. Vielleicht ist in ihrer Nähe jemand dabei. Auch private Waldbesitzer und manche Forstämter bieten giftfreie Weihnachtsbäume an.
RobinWood hält im Internet eine Liste mit Bio-Weihnachtsbaumanbauern zum Herunterladen bereit.
Bei der Verbraucherberatung können Sie sich ebenfalls informieren.
Bei weiten Wegen empfehlen wir, mit einem großen PKW oder Hänger, gleich für die ganze Familie einzukaufen. Oder es bietet sich auch ein schöner Familienausflug zum Advent an, mit Spaziergang im Wald und anschließendem Einkauf im Bio-Hofladen.

Der BUND-Arnsberg wünscht Ihnen besinnliche Festtage und ein schönes neues Jahr.

Autor:

Birgit Jakubzik aus Arnsberg-Neheim

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