Alltagsmenschen und ihre Faszination

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Käthe, im hübschen Blümchenkleid, hastet mit ihrem Hackenporsche zum Supermarkt. Herr Immig, mit Schägermütze, rotem Pollunder und Plautze, beobachtet das Treiben an der Straße. Grete, mit eleganter Perlenkette und chicer Handtasche wartet vor dem Café auf ihre Freundin.

Banalitäten des Alltags. Ungemein faszinierend.

Reale Menschen, denen man tagtäglich in der Stadt begegnet. Menschen, die nicht unter dem Stress stehen, schlank, schön und erfolgreich zu sein. Groß, mit üppigen Rundungen und einem Lächeln auf den Lippen stehen die Alltagsmenschen in der Stadt. Die Gesichter sind gekennzeichnet vom Alltag, aber der Humor ist ihnen dabei geblieben. Ihre gemütliche Einfachheit zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht und regt mich zum Innehalten an.

Schwächen können so schön sein!

Die Alltagsmenschen der Künstlerin Christel Lechner sind nicht perfekt. Es sind Menschen, die mit einem Schmunzeln im Gesicht zufrieden auf ihr Leben zurückblicken. Dabei stehen sie noch mitten im Leben. Dort, wo die Menschen im Alltag sind. Die Beton-Figuren sprechen eine eigene Sprache. Sie sind nicht grazil. Ich finde sie rund, knuddelig, liebenswert und lebensbejahend.

„Gelebtes Leben ist die menschlichste Form der Schönheit“, so umschreibt Christel Lechner ihr künstlerisches Konzept. Wie Recht sie hat. Ihre bunten und riesigen Betonfiguren setzen einen Kontrapunkt zum heutigen Schönheits-, Jugendlichkeits- und Schlankheitswahn. Die authentischen Figuren scheinen wie aus dem Leben gegriffen. Sie lächeln mal vordergründig, mal hintergründig. Sie strahlen Ruhe, Gelassenheit und inneren Frieden aus. Sie zeigen Gefühle, Stärken und Schwächen – und sie laden zum Verweilen ein, zum Innehalten und zum Nachdenken über sich selbst. Mitten auf der Straße, mitten im Alltag. Die Beton-Figuren haben eine besondere Ausstrahlung: man sieht, dass sie das, was sie erlebt haben, im Gesicht tragen.

Der Alltagsmensch in der Zuschauerrolle: Wir erfahren nicht, was es Interessantes zu beobachten gibt. Vielleicht sind wir zur Abwechslung die Objekte. Sie beobachten die Menschen in ihrem Alltag. Mein Fazit: Schönheit kommt von innen, nicht von außen. Jemand der fülliger ist, kann genauso schön sein, wie jemand der schlank und trainiert ist. Es sind Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.

http://www.christel-lechner.de/

http://www.christel-lechner.de/inszenierung.html

https://www.google.de/search?q=Christel+Lechner+Alltagsmenschen&client=firefox-a&hs=n1V&rls=org.mozilla:de:official&channel=sb&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=b2oCU73SA8WthQeywYGYAQ&ved=0CDwQsAQ&biw=1600&bih=797

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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