Ohne „Bauernregel“ würde keiner die „Eisheiligen“ kennen.

Mamertus
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Die „kalte Sophie“ kennt jeder, weil erst mit Ablauf dieser das milde Frühlingswetter stabil bleibt. Aber wie heißen die anderen drei, regional unterschiedlich auch vier oder fünf Gedenktage von den Heiligen im Mai?
Mamertus – 11. Mai
Mamertus war Bischof und wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. In Norddeutschland wird am 11. Mai sein Gedenktag gefeiert und zu den Eisheiligen gezählt. Da die Bauernregeln in Norddeutschland nicht so verbreitet sind gibt es lediglich folgende Zusammenfassung: „Mamertus, Pankratius und hinterher Servatius, sind gar gestrenge Herrn, die ärgern die Bauern und auch die Winzer gern“.
Pankratius – 12. Mai
Der heilige Pankratius war ein römischer Märtyrer der frühen christlichen Kirche und wurde in Rom enthauptet. Die dem Gedenktag entsprechende Bauernregel lautet: „Wenn's an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert“ oder „Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn“.
Servatius – 13. Mai
Servatius von Tongern kurz Servatius, ist ebenfalls einer der Eisheiligen, der am 13. Mai verehrt wird. Im Volksglauben wird Servatius angerufen bei Fußleiden, Frostschäden, Rheumatismus und Rattenplagen. Bauernregel: „Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein“. – „Nach Servaz kommt kein Frost mehr her, der dem Rebstock gefährlich wär'“.
Bonifatius – 14. Mai
Bonifatius von Tarsus war ein altkirchlicher Märtyrer, der in Tarsus (Türkei) getötet wurde. Ursprünglich war er kein Christ, wurde aber gesandt, christliche Märtyrer zu finden und nach Rom zu bringen. Er musste die Schrecken der Christenverfolgung unter Kaiser Galerius miterleben. Dass die zu Tode gefolterten dennoch im Glauben nicht schwankten, beeindruckte Ihn so sehr, dass er sich öffentlich zum Glauben bekannte und taufen ließ, wofür er das Martyrium durch siedenes Pech erlitt. Auch hierzu gibt es eine passende Bauernregel: „Wer seine Schafe schert vor Bonifaz, dem ist die Woll' lieber als das Schaf“.
Sophie – 15. Mai
Am Schluss der „Eisheiligentage“ steht die „kalte Sophie“. Bei der Frage: „nenne mir die Eisheiligen“ kennen 99% nur die „kalte Sophie“. Erstaunlich ist, dass die Biographie über Sie sehr wenig aussagt: „Sophia von Rom war eine christliche Märtyrerin des 3. Jahrhunderts, die um 304 während der Christenverfolgung das Martyrium erlitt. Später wurde ein Teil der Reliquien unter dem Hochaltar der Kirche San Martino ai Monti beigesetzt und der andere Reliquienteil im Kloster Eschau im Elsass. Die Bauernregeln haben die „kalte Sophie“ so berühmt gemacht wie: „Die kalt' Sophie, die bringt zum Schluss ganz gern noch einen Regenguss“ – „Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bevor Sophie vorüber ist“. – „Gehen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreien die Bauern und Winzer Juchei“: Jetzt wissen wir auch warum alle die „kalte Sophie“ kennen, denn erst danach kann der Frühling beginnen.

Autor:

Ronald Frank aus Arnsberg

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