„Der ist mit Vollgas an mir vorbeigeschossen“

Den Blick gesenkt, sitzt Karl-Heinz G. zwischen seinen Anwälten Wolfgang Lange und Klaus Schmitz (li.)
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  • hochgeladen von Peter Benedickt

Dem Angeklagten fehlen die entscheidenden Sekunden, als er mit seinem Auto in die Reihen der St. Hubertus-Schützen gerast ist, doch die Zeugen sind sich in einem Punkt einig: die Geschwindigkeit des Pkw‘s war enorm.
menden. Ein 38-Jähriger sah sogar „nur einen schwarzen Strich und dann flogen auch schon Leute durch die Luft“.
Er war als Fahnenträger nah am Geschehen, aber so richtig realisiert hat er die schrecklichen Momente nicht. „Ich hatte die Fahne nach vorne gesenkt und die Stange gegen die Bordsteinkante gestemmt“, sagte er aus. Hat dann plötzlich das Aufheulen eines Motors gehört und noch zu seinem Nebenmann gesagt: „Was ist das für ein Idiot?“
Da wäre das Fahrzeug auch schon an ihm vorbeigejagd. Und plötzlich war es totenstill. Wie in Trance sei er anschließend herumgelaufen, bis er das Blut auf der Straße sah. „Mir wurde schlecht und dann schwarz vor Augen“, beschreibt der Selbstständige. Manche Bilder verfolgen ihn noch heute, andere verblassen langsam.
Eine 52-jährige Hauswirtschafterin saß mit ihrer Mutter in ihrem Pkw direkt hinter dem Absicherungsfahrzeug des DRK. „Der ist mit Vollgas an mir vorbeigeschossen“, beschreibt die Zeugin die Situation. „So eng, dass er mir fast den Seitenspiegel abgefahren hätte.“ Ein schwarzes Fahrzeug sei es gewesen.
In einer weiteren Aussage erkannte eine Mendenerin sogar den Wagentyp: „Ein Mercedes kam mit hoher Geschwindigkeit aus Richtung Wilhelmshöhe.“ Bei einem Blick ins Innere des Fahrzeugs sei ihr ein gestikulierender Mann aufgefallen und neben ihm eine Frau. Ihr kam der Gedanke, dass hier jemand schnell nach Wimbern ins Marienkrankenhaus wollte, weil etwas passiert ist. Als Automatikfahrerin ist ihr auch das typische Aufheulen des Motors bekannt, das entsteht, wenn das Gaspedal beim so genannten Kick-Down voll durch getreten wird. Und dieses Geräusch hatte sie vernommen.
Auch ein privat anwesender Polizeibeamter hatte sich den Umzug angeschaut. Als er wieder in sein Auto stieg, es stand Fahrtrichtung Innenstadt, sei ihm ein aufheulender Motor aufgefallen. Dann ist das neben ihm stehende Fahrzeug aus der Schlange ausgeschert und hat stark beschleunigt. Er hatte vermutet, dass hier der Fahrzeug-Führer durch die Bachstraße seinen Weg nehmen wollte. Ein Aufleuchten der Bremslichter war nicht zu erkennen.

Autor:

Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr

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