Viele Verletzte leiden immer noch

Ein Bild des Chaos bot sich nach der Fahrt des 80-Jährigen.
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“Ich bitte Sie, mir zu glauben, dass dies grauenvolle Geschehen ohne Absicht passiert ist“, flehte der Angeklagte mit brüchiger Stimme bei seiner Verhandlung vor dem Landgericht Arnsberg.
Zuvor wurde im toxikologischen Gutachten der Uni-Klinik Münster bereits festgestellt, dass kein Alkohol im Spiel war. Die Blutprobe war dem Unglücksfahrer zwei Stunden nach seiner Fahrt entnommen worden.
Nur eine geringe Menge eines Schmerzmittels wurde ermittelt. Doch diese Spuren könnten auf keinen Fall die Fahrtüchtigkeit beeinflusst haben, wie der Sachverständige unmissverständlich mitteilte. Somit bleibt der Grund der rasenden Fahrt in den Schützenzug weiter im Dunkeln.
Viele Menschen haben seit dem denkwürdigen 19. Juli ihr Leben umstellen müssen. Durch die schweren Verletzungen kämpfen die meisten der Opfer noch immer mit denSchmerzen.
So hat ein 75-Jähriger sein Hobby Wandern aufgeben müssen. Er war von dem Fahrzeug erfasst und zu Boden geschleudert worden. „Ich hörte etwas heranbrausen, dann wurde mir schwarz vor Augen“, beschreibt er die Situation. Als er wieder erwachte, stand sein Fuß in die falsche Richtung. „Der ist ab, war mein erster Gerdanke“, erinnert sich der Geschädigte. Die schweren Wirbel- und Wadenverletzungen mussten lange behandelt werden. Doch die Schmerzen sind immer noch da.
Auch ein 60-jähriger Mendener lebt nicht mehr schmerzfrei. Er bekam einen doppelten Wadenbeinbruch zugefügt. „Hauptsache, du lebst noch, haben meine Kinder gesagt“, sieht er wenigstens etwas Positives.
Ganz schlimm traf es einen 19-Jährigen. Sechs Wochen lag er im Koma. Er hatte sich eine Lungenquetschung, ein Schädel-Hirn-Trauma und mehrere Frakturen zugezogen. Die Nachwirkungen sind auch heute noch so gravierend, dass er eine begonnene Ausbildung abbrechen musste.
Der nächste Prozesstag ist nun für den Dienstag, 30. November, angesetzt. Dann soll das Urteil gefällt werden.

Autor:

Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr

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