Lünener “Privatparkhauswächter” zieht Ventil

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Da willste nur mal eben zwei Räder aus Lünen abholen und dann … haste ‘n Platten. Nicht ganz ungewollt - zumindest für den Täter.

Aber von vorn: Schwiegereltern leben in einem schmucken Teil Lünens. Ruhig. Sauber.

Und genau dort wollen wir zwei Fahrräder abholen. Geparkt haben wir dafür in einer privaten Tiefgarage - als Gäste des Anwohners, meiner Schwiegereltern. “Hier, parkt hier solange!”

Vorm Räder aufbocken noch ‘ne Tasse Kaffee. Das soll wohl drin sein.

Wieder in der Tiefgarage stellen wir die Räder auf, schnallen sie an und los geht's. Auf ins Sauerland. Auf nach Hause.

Doch - Überraschung! “Irgendwie fährt sich der Wagen komisch, will nicht so richtig anziehen”, höre ich meinen Mann sagen. Auf dem Rücksitz Sohnemann und Töchterchen, die den Mund nicht mehr zubekommen.

Kaum aus der Tiefgarage, höre ich meinen Schwiegervater rufen: “Ihr habt ‘nen Platten!”

Wie geht das? Wir sind doch erst vorhin hier hin gefahren - da war alles gut!?

Ok. Keine Panik. Pumpen wir es halt auf!
Denkste - irgendwie will die Luft nicht in den Reifen.
Bei näherem Hinsehen: VENTIL GEKLAUT!!!

Das ist mir noch nie passiert. 22 Jahre fahre ich nun Auto. Noch nie war MEIN VENTIL weg!

Nun gut - es ist Samstag, 18.11 Uhr. Auf zur Tankstelle, die haben vielleicht ein Ventil.

Und während mein Mann mit meinem Schwiegervater alle Tankstellen in Lünen abklappert, sitze ich mit meinen Kids mitten vor der Einfahrt zur Tiefgarage im Auto und überlege, wie zum Henker man auf die Idee kommen kann, ein Ventil zu klauen.

Indes kommt ein Mann mit einer Pumpe und den Worten: “Ich nix Deutsch, aber … hier”, und hält mir seine Pumpe entgegen.
“Vielen Dank, aber das Ventil ist weg! Mein Mann holt gerade ein Neues”.
“Ah, ok!”

Wenigstens einer, der uns helfen will - alle anderen gehen nur schmunzelnd oder desinteressiert vorbei…

Tankstellen verkaufen alles - aber keine Ventile

Eine halbe Stunde später trudeln die beiden wieder ein. Ohne Ventil! “Nirgends gab es ein Ventil!”

Ok. Plan B.
Ersatzreifen drauf!
Sohnemann mittlerweile schon mehr als schlecht gelaunt. Töchterchen verzweifelt - wie kommen wir nach Hause?

Nächstes Problem - wir haben den Fahrradträger hinten drauf und keinen Schlüssel. (Wer ging schon beim Ausleihen 24 Stunden zuvor davon aus, dass uns jemand das Ventil klaut?!)

Also - Rücksitzbank nach vorn und hauruck. Ersatzrad unter körperlichem Einsatz herausbekommen.

Zack. Gewechselt. Fertig!

Rund eineinhalb Stunden nach geplanter Abfahrt können wir endlich los. Langsam und behutsam, übers Land.

Wer weiß schon, ob das Ersatzrad nicht auch einen Hau weg hat!?

Was mich jedoch viel mehr interessiert:

Wer kommt auf die Idee, mit einem notwendigerweise vorhanden sein müssenden Werkzeug das vorne links an der Wand stehende Rad zu manipulieren und das Ventil zu klauen? Es lag ja auch nirgends dort herum.
Oder eher: Wie frustriert und/oder gelangweilt muss ein Mensch sein, ein Familienauto derart zu manipulieren?

Naja. Können wir ja nur froh sein, dass die Bremsflüssigkeit noch dort ist, wo sie hingehört!

Autor:

Thora Meißner aus Arnsberg

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