Berliner Luftbrücke – vor 65 Jahren beendet

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Luftbrückendenkmal am Rhein-Main-Airport in Frankfurt

Jeder, der die Sauerlandlinie für einen Besuch des Schwarzwaldes oder des oberen Rheintales benutzt hat ist auf der Autobahn aus Richtung Kassel in Richtung Mannheim kommend schon einmal an diesem Denkmal vorbeigefahren. Direkt am Flughafenrand, ganz in der Nähe der A5, ist dieses Denkmal. Ich bin bereits schon einmal vor vielen Jahren dort gewesen konnte aber damals nur miserable Fotos durch den Maschendrahtzaun machen. Beim letzten Besuch war das Gelände geöffnet und man konnte hineingehen.

Wir waren zum spotten (Flugzeuge fotografieren) am Airport in Frankfurt und ein Regenschauer zwang uns dann zur Pause. Während dieser Zeit ging’s dann „bewaffnet“ mit einem Schirm und der Kamera zum Denkmal und es war geöffnet. Leider hat der Filter vor dem Objektiv einige Wassertropfen abbekommen. Bei Trockenheit wären die Fotos natürlich wesentlich besser geworden.

Hier stehen dann drei Dinge die an die Blockade Berlins erinnern. Zum einen eine etwas kleinere "Hungerharke“ als in Berlin, dieses Luftbrückendenkmal symbolisiert mit seinen drei Streben die drei Luftkorridore durch die die alliierten Flugzeuge Berlin erreichen konnten. Auf dem Sockel des Denkmals sind die Namen derjenigen angebracht, die während der Berlinblockade bei den Einsätzen ihr Leben verloren haben (39 Briten, 31 Amerikaner und 13 Deutsche). Links vom Denkmal steht eine Douglas C-54 Skymaster die mit ihren vier Propellertriebwerken ebenso wie die rechts stehende zweimotorige Douglas C-47 Skytrain die Güter nach Berlin beförderten. Es kamen auch noch viele andere Flugzeugtypen zum Einsatz.

Beide Typen sind der Bevölkerung auch unter dem Namen "Rosinenbomber“ bekannt. Während der Berliner Blockade sind die Flugzeuge dort im Minutentakt gelandet und haben Kohle, Treibstoff und vor allem Lebensmittel für die in der Stadt von der Versorgung abgeschnittene Menschen gebracht. In der Zeit vom 24. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 wurde die Stadt Berlin mit insgesamt 277 569 Flügen versorgt. Man ging vom Anfang davon aus, dass man am Tag rund 750 Tonnen Güter nach Berlin bringen konnte. Von Wiesbaden aus wurde die Organisation der Flüge durch den General William H. Tunner übernommen und die Beförderungsleistung konnte mit der Zeit drastisch erhöht werden. Der Spitzenwert lag am 15. und 16. April 1949 innerhalb von 24 Stunden bei über 12.800 Tonnen die die „Rosinenbomber“ nach Berlin schafften.

Am 12. Mai 1949 wurde die Blockade Westberlins um 00.01 Uhr von der Sowjetunion beendet. Das Ende der Berlinblockade wurde damit vor 65 Jahren aufgehoben. Die Flüge gingen dann aber noch bis insgesamt zum 27. August 1949 weiter. An diesem Tag konnte die Luftbrücke nach Berlin eingestellt werden.

Zum Schluß noch einige Zahlen, die diese großartige Logistikleistung belegen: Es fanden insgesamt
wie schon weiter oben bemerkt, 277 569 Flüge statt. Dabei wurden über 2 325 000 Tonnen befördert. Davon entfielen rund 536 000 Tonnen auf Lebensmittel. Waren aus Berlin wurden auch befördert. Hier waren es über 81 000 Tonnen. Baumaterial brachten die Flugzeuge auch mit nach Berlin, da sie Anfangs teilweise noch auf Graspisten landen mussten. So konnten auch während der Berlinblockade die Flughäfen (Tegel) noch ausgebaut werden

Autor:

Jo Schwalke aus Balve

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