Ach und Krach zum Muttertach

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Jedes Jahr tauschen millionene Frauen weltweit ihren gut bezahlten Job ein in eine Arbeit, die weder durch Tarifverhandlungen, noch durch Demonstrationen auch nur Bruchteile des Mindestlohnes erreicht. Schlimmer noch: kein vertraglich festgehaltener Urlaub, 168-Stundenwoche, Krankschreibung nur nach Ersatzbeschaffung. Da reicht EIN einziger weltweit anerkannter Tag pro Jahr überhaupt nicht aus, weshalb der Kindergarten St.Markus schon 7 Stunden vorher mit diesem begann.
Bei Bauer Egerding in Qualburg wurde am 10.Mai die OpenAir Muttertagsvorabendmesse bei strahlend grauem Himmel abgehalten. Vorher hatten die Ausführenden freilich mit den Unbillen des Maiwetters zu kämpfen. Dementsprechend schwierig waren die Rahmenbedingungen, denn allein auf´s Plateau zu kommen, war für die, zumeist, Eltern schon ein abenteuerliches Unterfangen. Es hatte im Vorhinein aus Kübeln geschüttet, was dem Bauernhof eher Inselfeeling verlieh und zum Planschen einlud. Messdiener, Kinder, Pastor Lürwer, kleine Band und 15 Hände voller Kirchgänger hatten aber Platz genug unter dem ausladenden Vordach des Haupthauses. Kuscheln war trotzdem allein wegen der Kälte angesagt.Während des kurzweiligen Gottesdienstes erfuhren die Zuhörer unter der Leitung der Erzieherinnen Ulla , Detta und Lara, was es bedeutet, sämtliche Facetten des Mamaseins bedienen zu müssen und zu können: Gulaschkanonenähnliche Töpfe bekochen, Finanzhai sein, 1-Personenwaschküche betreiben, unentgeltliche Hausaufgabenhilfe, abends noch die Schmuseabteilung für Kind und Partner (stimmt, das Anhängsel, dass jeden Morgen pünktlich das ganztägige Chaos verlassen DARF), und on top noch mitternächtlich diverse Bauchschmerzen und Albträume behandeln. Da wirft doch jeder Mann nach spätestens 72 Stunden das Handtuch....! All diese Aufgaben kamen bildlich in einen Sack, den so gefüllt selbst der Weihnachtsmann freiwillig NICHT tragen würde. Nach dem Schlusslied, der Mütterhymne „Meine Mami“ von Rolf Zuckowski, konnten alle durchgefrorenen Beteiligten grad noch ein lecker Stück Heickser Herzkuchen genießen. Danach musste leider schnell eingepackt werden, denn der nächste Wolkenbruch hatte sich schon in Form eines schwarzen, zerklüfteten Wattebausches angekündigt. Übrigens bewiesen noch nicht einmal 14 Stunden später meine eigenen Kinder, dass es bestimmt noch einiger Muttertagsmessen bedarf, bis FREIWILLIG das Frühstück gemacht wird und es nicht nur „Mutterdreiviertelstunde“ heißt. Zitat Jonas: „aber heute ist doch Muttertag, da kannst Du doch noch MEHR tun, Mama.“

Autor:

Andreas Grunenberg aus Bedburg-Hau

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