Herbstzeitlose - Les Colchiques - Apollinaire

Der Dichter Apollinaire schreibt über eine Wiese mit Herbstzeitlosen, denkend an eine junge Frau: „tes yeux sont comme cette fleur-la“, „deine Augen sind wie jene Blume“, eben eine Herbstzeitlose. Sie ist eine junge Engländerin, er, wie sie Anfang zwanzig, Kind eines italienischen Vaters und einer polnischen Mutter. Ob ihre Augen die Farbe der „Herbst Krokusse“ hatten ist unwahrscheinlich, sie war eine hübsche Brünette, zu urteilen nach Bildern und einer Haarlocke von ihr die 2011 für 8000 € versteigert wurde. Von ihr sagte man, sie sei „blonde avec des yeux magnifiques”. Mag sie nun jene Augenfarbe gehabt haben oder nicht, der Vergleich mit der äußerst giftigen Blume des Herbstes hat Sie, liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht schon argwöhnisch gemacht: warum hat er sie, jene yeux magnifiques, nicht mit Veilchen verglichen, die so herrlich duften, woraus Sirup und Likör gemacht wird? Es ist leider eine unglückliche Liebe, und im Gedicht überherrscht das Gift der Pflanze. Die erste Strophe von „Les Colchiques“ fängt so an:

Die Wiese ist giftig aber hübsch im Herbst
Die Kühe grasen dort
Langsam vergiften sie sich…

Und endet mit:
Und mein Leben deiner Augen wegen wird langsam vergiftet“.
Um nicht zu schließen mit diesen Unkenrufen folgt hier ein anderes Gedicht, genannt „Colchiques dans les prés“, das so anfängt:
Colchiques dans les prés Fleurissent, fleurissent
Colchiques dans les prés C'est la fin de l'été"
(Die Herbstzeitlosen auf den Wiesen, die blühen, die blühen, die Herbstzeitlosen auf den Wiesen, das ist das Ende des Sommers)

Sie wollen es gesungen hören? Voilà

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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