Wo ist das Christkind geblieben? Ein etwas anderer Gottesdienst in der Schlosskirche zu Moyland.

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„Wo ist das Christkind geblieben?“ Unter diesem Titel fand in der evangelischen Schlosskirche zu Moyland am 2. Adventssonntag ein Gottesdienst statt. Erzählt wurde, im Rahmen des Gottesdienstes, eine irische Geschichte von Frank McCourt, die etwa um die Wende zum 20. Jahrhundert spielt. Die Mutter des Schriftstellers spielt darin die Hauptrolle. Sie habe, so geht die Geschichte, Mitleid mit dem Christkind gehabt das kalt in einer Krippe in der Josefkirche zu Limerick lag. Sie nimmt es mit sich nach Hause um es zu wärmen, was natürlich entdeckt wird. Schließlich wird es von der ganzen Familie wieder zu Kirche gebracht. Dort ist das Verschwinden des Christkindes schon entdeckt und ein Polizist herbeigeholt, der streng auftritt. Der Herr Pfarrer aber bringt mit der Familie das göttliche Kind zu seinen heiligen Eltern zurück, wo es, so versichert er, von ihnen gut versorgt werde. In diese rührende Geschichte wirkte der Verfasser ganz natürlich ein großes Thema des christlichen Glaubens ein. Als der Polizist den Pfarrer fragt ob er die Diebin ins Gefängnis von Limerick bringen soll, will der kleine Bruder sich für sie aufopfern. Er liebe das Christkind und er liebe seine Schwester, gibt er dafür als Erklärung.
Diese Geschichte voller Pathos wurde von der Folkmusikband „Lizzy’s Cocktail“ musikalisch interpretiert. So gab es natürlicherweise in der Geschichte zwei Prozessionen, nämlich als Mutter und Kinder sich mit dem Christkind zur Kirche begeben und als der Herr Pfarrer in der Kirche selber das heilige Kind mit der Familie zur Krippe begleitet. Diese beiden Bewegungen wurden gefühlvoll von irischer Musik vertieft.
Sehen und hören Sie einen Ausschnitt der Geschichte und wie die Musik das zögernde und heimliche Unterfangen des Zurückbringens aufnimmt.

Sehr schön wurde das Gebet „Be Thou my vision“ von einer Lektorin vorgetragen und von der Band begleitet. Der Text lautet:

Mögest du, Gott meines Herzens, meine Sehkraft sein;
dich bewahre ich in meinem Herzen und alles andere sei mir gleich.

Du mögest mein guter Gedanke sein Tag und Nacht,
gehend oder schlafend, deine Anwesenheit sei mein Licht.

Sei du meine Weisheit und mein wahres Wort.
Ich bin immer mit dir und du mit mir, Herr,
du mein großer Vater, ich dein wahrer Sohn,
du wohnst in mir und ich bin in dir.

Ich brauche weder Reichtümer noch öden Lobpreis.
Du bist mein Erbe, jetzt und für alle Zeit,
Teil meines Herzens, was auch immer mir widerfährt,
sei meine Sehkraft, du Herrscher aller Welt.

„Sehkraft“ ist die Übersetzung des englischen „vision“. „Sehkraft“ erinnert an „Sehstärke“, allen Brillenträgern bekannt, aber „Sehstärke“ bezieht sich auf das Sehen was es ohnehin schon gibt. Sehkraft erinnert an das Wort Gottes, das Er sprach und die Schöpfung gehorchte. Eine Schau der Welt die es augenscheinlich noch nicht gibt, die aber durch die Kraft Gottes im Werden ist.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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