Volksbank hatte Karl-Heinz Florenz zum Schlossgespräch eingeladen

Hans Geurts, Karl-Heinz Florenz, Frank Ruffing (v.l.)

Mehr als 200 Mitglieder und Kunden folgten der Einladung der Volksbank Kleverland eG zu den diesjährigen Museumsführungen und den Schlossgesprächen auf Schloss Moyland.

Bei strahlendem Sonnenschein wurde besonders gerne auch vor dem Vortrag die Gelegenheit genutzt, die derzeitige Sonderausstellung „Around the World“ zu betrachten, oder einfach einen Spaziergang durch die herrlichen Parkanlagen des Schlosses zu machen.

Der Vorstandsvorsitzende Frank Ruffing begrüßte neben seinen Kunden auch Karl-Heinz Florenz, Abgeordneter des europäischen Parlaments. Er referierte zum Thema „Quo vadis Europa – Der Reformprozess in Europa fängt erst an“. Karl-Heinz Florenz zeigte ganz deutlich seine Verbundenheit mit den Mitgliedern und Kunden der Bank, indem er erklärte, dass er selbst gelernter Bankkaufmann sei und zudem noch Landwirtschaftsmeister. Sein Großvater Heinrich Florenz habe gar vor vielen Jahrzehnten selbst eine Spar- und Darlehenskasse im Gebiet von Neukirchen-Vluyn gegründet. Deshalb sei es schon etwas ganz besonderes hier in Moyland zu sein.

Als langjähriges Mitglied des europäischen Parlamentes habe er schon einen guten Überblick über die Geschehnisse in Europa und dabei festgestellt, dass Europa immer noch der wohlhabendste Kontinent der Erde sei, sich aber vor anderen oft klein mache. Auch der Wohlstand hindere oft an Innovationen. Gleichwohl stehe es außer Frage, dass Europa an Gewicht in der Welt verliere, alleine schon deshalb, da die Bevölkerung, die Anfang des 20. Jhd. noch 20 % der Weltbevölkerung darstellte, bis 2050 nur noch 4 % der Weltbevölkerung ausmache. Zu viele Staaten innerhalb Europas würden immer nur „klein, klein“ denken. Es müsse in absehbarer Zeit eine gemeinsame Außenpolitik aller Staaten geben, um die derzeitigen Krisen (wie die Flüchtlingsproblematik) in den Griff zu bekommen. Da stünden aber die Interessen besonders der ehemaligen großen Kolonialstaaten Frankreich und Großbritannien dagegen. Außerdem sei die Außenpolitik nicht Bestandteil der europäischen Verfassung.

Aktuell gäbe es seiner Meinung nach keine „Euro-Krise“, sondern eine Disziplinkrise in den Haushalten der Staaten. Wir benötigen eine „Renaissance der Vernunft“ in Bezug auf die Ausgabenpolitik und nicht, wie z.B. in Frankreich geschehen, eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit. Die Wirtschaftskraft solle gestärkt und nicht durch solche Maßnahmen geschwächt werden. Nicht Griechenland, sondern besonders Frankreich und Italien bereiten ihm Sorgen für die Zukunft. Man müsse unbedingt kurzfristig vom „Krisenmodus“ in den „Gestaltungsmodus“ umschalten, um die anstehenden Probleme zu lösen. Zum Abschluss seiner Ausführungen betonte der Abgeordnete, dass besonders auch Deutschland sich wieder auf seine Werte, wie Sprache und Religion, zurückbesinnen und diese leben und verteidigen solle.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Volksbank Kleverland, Hans Geurts, bedankte sich ausdrücklich bei Karl-Heinz Florenz für den aktuellen und interessanten Vortrag.
Eingerahmt wurde das Programm durch zwei junge Musiker der Kreismusikschule Kleve, Lucas Hans und Johannes Westphäling, 17 und 16 Jahre alt, die mit ihren Querflöten das Publikum begeisterten.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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