Marc Petit: "La douce du lazaret"

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Bei den Figuren die Marc Petit geschaffen hat errät man eine schwere Last der Vergangenheit. Sie sind stumm, das Haupt auf einem Hals der an einen Schildkrötenhals denken lässt. Auch sein berühmter „Engel des Lazarets“ (L'ange du lazaret) in Cahors an der Kirche, dessen Flügel aussehen wie zerrissene Segel, und der den Eindruck gibt großes Leid gesehen und selber erfahren gehabt zu haben, ist so gestaltet. Jener Engel öffnet zwar den Mund, aber nur für einen kurzen Seufzer. Das macht die Figuren des französischen Bildhauers so unheimlich. Nimmt man aus einem Menschen die joie de vivre, die Lust zum Leben, dann ist das was übrigbleibt das Thema für Marc Petit, grob gesagt.
La douce du lazaret heißt die Statue, die auf einer Bank im Kloster Auberive sitzt und die durch kleine Fenster beschienen wird. Das ehemalige Kloster war in der Vergangenheit unter anderem eine Besserungsanstalt für Frauen, was den jetzigen Besitzer, den Industriellen und Kunstsammler Jean-Claude Volot veranlasst haben mag, diese und ähnliche „passenden“ Statuen zu kaufen und aufzustellen, die dort vor Ort dem Betrachter einen leichteren Zugang zu ihnen verschaffen. „Die Sanfte“ heißt die Figur. Sanft als Charaktereigenschaft, oder als Folge sich gefügt zu haben bis zur Willenlosigkeit? Mit Schrecken stellt man fest, dass Letzteres wohl vom Künstler gemeint sein wird.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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