Grundsteinlegung im Sankt-Pius Kindergarten - und feuchte Baggerfahreraugen

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Wenn ein gestandener Baggerfahrer weiche Knie und so etwas wie feuchte Augen bekommt, dann muss schon etwas ganz Besonderes passieren. Baggerfahrer Edgar Deckers hat genau das heute erlebt: In der Kindertagesstätte Sankt Pius. In Bedburg-Hau. Da wurde ein Grundstein gelegt. Für den 360 000 Euro schweren Anbau. Alles war schön vorbereitet, der Sekt zum Anstoßen gekühlt, der Orangensaft für die Autofahrer auch, die Kinder standen in Reih’ und Glied, der Pfarrer hatte seine kleine Rede gut vorbereitet, der Architekt die Zahlen parat, und auch Eltern waren gekommen, um den feierlichen Akt zu verfolgen. Und dann das: Der Griff in die Gitarrensaiten, die kurze Einführung: „Wir haben ein Lied für unseren Baggerfahrer vorbereitet“. Dann der Einsatz, der Refrain, geschmettert aus allen Kinderkehlen: Wer baggert so spät noch am Baggerloch? Das ist der Edgar mit …Der Edgar also, der eigentlich ganz richtig Edgar Deckers heißt, baggert am Kindergarten. Und nett ist er, versichern die Kinder, und manchmal, wenn er ganz nett ist, naja, das wollen wir hier dann lieber mal nicht erzählen.

Also, bevor der Edgar feuchte Augen und weiche Knie bekam, hatte Pfarrer Jürgen Lürwer das Sagen. Er erzählte den Kindern ein bisschen was vom Bau und einer geheimnisvollen Metallbüchse. Die hatte Dachdecker André Schmeißer vorbereitet und mitgebracht. „Dahinein wandern Eure Zeichnungen, und“ – Griff in die Hosentasche - „ein bisschen Geld. Das würde vielleicht für etwas Süßes oder sogar eine Currywurst reichen“, sagte der Pastor. André Schmeißer kam mit der offenen Büchse, alles für einen Grundstein Wichtige wanderte hinein, Deckel drauf, zugemacht – und schon ging es an den nächsten Akt. Denn die Metallbüchse wandert nicht einfach so in die Erde, sie bekommt einen schützenden Mantel, sozusagen. Dafür musste die Büchse erst einmal in die vorbereitet Holzform transportiert werden, was nicht ohne Weiters möglich war. Dafür waren die Beinchen noch ein bisschen zu kurz. Damit der Pastor nicht schleppen musste, schafften die Handwerker ganz schnell eine kleine Treppe herbei, ruckzuck waren die Kinder oben, noch einmal lächeln für all’ die Fotografen, und schwups landete die Metallbüchse im Holzmodel. Eine Kelle Speis obendrauf – jetzt muss der Grundstein nur noch trocknen, bevor er endgültig an seinen Bestimmungsort kommt.

Der Kranenburger Architekt, Rainer Willmsen, hatte einige Zahlen mitgebracht: 360 000 Euro wird die Maßnahme kosten, 36 000 Euro kommen vom Bauherrn, der Kirchengemeinde, der Rest sind Landeszuschüsse. Die Kindertagesstätte hat drei Gruppen, eine davon ist zurzeit noch unter dem Dach untergebracht und wird, sobald der Anbau fertig ist, umziehen. Der war erforderlich geworden, um 18 U3-Plätze zu schaffen – sechs Plätze für die ganz Kleinen pro Gruppe. Wickel- und Sanitärräume wird es im Anbau geben und auch ein „Esszimmer“. Und schon bald soll das Richtfest gefeiert werden.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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