Eine zentrale Unterkunft für die Flüchtlinge - so soll es weitergehen in Bergkamen

Hauptdezernentin für die Betreuung und Unterbringung von Asylbewerbern Nikola Rademacher, Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, Bürgermeister Roland Schäfer und Beigeordnete der Stadt Christine Busch planen. | Foto: Landesregierung Nordrhein-Westfalen
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  • Hauptdezernentin für die Betreuung und Unterbringung von Asylbewerbern Nikola Rademacher, Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, Bürgermeister Roland Schäfer und Beigeordnete der Stadt Christine Busch planen.
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Der Stadtrat hat in einer viel beachteten Sondersitzung der zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes auf Bergkamener Boden zugestimmt. Erste Information, wie es weitergeht, konnten wir von der Landesregierung erfahren, welche die neue und größere Flüchtlingsunterkunft leiten wird.

Noch ist die Stadt Bergkamen nicht aus der Pflicht genommen, denn bis dass die Landeseinrichtung gebaut ist, bleibt die Flüchtlingsunterkunft in der Lessing-Turnhalle bestehen. Jedoch soll der Bau von Wohn- und Versorgungsheiten in Leichtbauweise auf dem Parkplatz am Wellenbad Bergkamen nach Beendigung der Freibadsaison noch diese Woche beginnen.

Zeltähnliche Unterkünfte für den Übergang auf Wellenbad-Parkplatz

Zunächst soll dann für 600, später für 800 Flüchtlinge Am Häupenweg Platz geschaffen werden. Der Erstbezug auf dem Grund der GSW soll spätestens Anfang Oktober möglich sein. Besucher der nahegelegenen Eissporthalle können die Parkplätze östlich der Tennishalle nutzen. Für die Badesaison 2016 sollen neue Parkplätze angelegt werden.

Dauerhafte Unterkunft im Containerdorf am TÜV-Kolleg

Die zeltähnlichen Unterkünfte bleiben als Übergangslösung solange bestehen bis dass die endgültige Großunterkunft auf dem Gelände der RAG Aktiengesellschaft Grimberg 3/4 neben dem TÜV Nord -Kolleg mit ihren ehemaligen Werkstätten in einem Jahr fertig ist. Die Organisation des Baus übernimmt eine Projektgruppe mit Vertretern der Bezirksregierung, der Stadt Bergkamen und der RAG, der auch das Grundstück gehört.
Das dauerhafte Containerdorf soll, wie auch die Leichtbauhallen am Wellenbad, als eine der zentralen Unterkünfte des Landes dienen, in der circa 1000 Flüchtlinge zwischen zwei Wochen und drei Monaten bis zur Entscheidung ihres Asylantrags wohnen.

Was bedeutet das für die Stadtverwaltung?

Für die Stadt Bergkamen bedeutet der Bau der zentralen Unterbringung eine finanzielle Entlastung, da die neue Einrichtung und die Übergangslösung auf dem Parkplatz vollständig vom Land NRW finanziert wird. Hätte der Stadtrat gegen die NRW-Zentralunterkunft gestimmt, dann wären circa 150 weitere Flüchtlinge diese Woche wie zuvor direkt in die Obhut der Stadtverwaltung zugewiesen worden.
Die Landesregierung hatte sich schon länger in Bergkamen nach einem befestigten Gelände von 10.000 Quadratmetern mit Strom- und Wasseranschluss für Zentraleaufnahmestelle umgeschaut.

Offizielle Bürgerinfo am Mittwoch, 2. September

Eine offizielle Bürgerinformationsveranstaltung gibt es am Mittwoch, 2. September, um 19 Uhr im Gemeindesaal des Martin-Luther-Hauses, Goekenheide 5. Vom Land informieren Dezernentin Rademacher, die Polizei und der Betreuungsverband, wer wie die Einrichtung mit bis zu 100 Mitarbeitern betreut, wie gesichert und gebaut wird, um die Flüchtlinge gut unterzubringen.

Hintergrund

-> Jedes Land hat eine festgelegte Quote an Asylbegehrenden aufzunehmen, die sich nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel richtet, der Zuweisungen nach Einwohnerzahl und Steueraufkommen berechnet.
-> Erstaufnahmeeinrichtungen werden immer vom Land betrieben. Hier werden Asylbewerber registriert, Name, Herkunft, Familienzugehörigkeit und Gesundheitszustand überprüft.
-> Von dort aus werden sie in Zentralunterkünfte, wie in Bergkamen, bis zur Beendigung des Asylverfahrens verteilt.
-> In den benachbarten Erstaufnahmestellen herrscht Überbelegung wegen des Stroms von noch 100.000 Flüchtlingen bis Jahresende. Platz wird also benötigt.

Autor:

Steffen Korthals aus Kamen

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