Kein Platz mehr für Bergkamener Tafel

Frisches und Konserven aus den Händen der Helferinnen: Rita Krolik, Patricia Westermann und Anne Pruschitzki von der Unnaer Tafel legen sich für die gute Sache ins Zeug.                         Foto: Puzicha | Foto: Puzicha
  • Frisches und Konserven aus den Händen der Helferinnen: Rita Krolik, Patricia Westermann und Anne Pruschitzki von der Unnaer Tafel legen sich für die gute Sache ins Zeug. Foto: Puzicha
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Bisher konnten Bergkamener Bedürftige Lebensmittel und Kleidung von der Unnaer Tafel direkt vor Ort bekommen. Seit kurzem ist damit Schluss: Die Räume stehen nun nicht mehr zur Verfügung.

Die bisherige Ausgabestelle war das Bodelschwinghhaus an der Ebertstraße. Diese Räume werden nun allerdings vom Jugendamt benötigt. Dieses hatte die Tafel vor einem Jahr informiert, da die Stadt ihr Mutter-Kind-Kurs-Programm erweitert. „Es ist schade, dass diese Möglichkeit vorerst wegfällt. In Bergkamen versorgen wir etwa 50 bis 60 Familien. Seit 2005 waren wir vor Ort“, beschreibt die Leiterin der Unnaer Tafel, Ulrike Trümper.
Die Stadt bot der Tafel einen Pavillon der Freiherr-vom-Stein-Realschule als Ersatz an. Mit diesem Vorschlag ist die Tafel aber nicht zufrieden. „Wir können nicht sicherstellen, dass es keine Probleme mit unseren Kunden gibt“, argumentiert Trümper. Diese kämen oft schon Stunden vorher zur Ausgabe und würden sich dementsprechend auf dem Schulhof aufhalten. Probleme mit den Schülern könnten nicht ausgeschlossen werden. „Auch das Rauchen können wir ihnen nicht abgewöhnen.“ Der Pavillon sei auch deswegen ungünstig, da er nicht für alle Witterungsverhältnisse geeignet sei. „Bei Regen haben unsere Kunden keine Möglichkeit zum Unterstellen. Bei Hitze können wir manche Lebensmittel nicht ausgeben, da wir keine Kühlmöglichkeit haben. Milch oder Joghurt würde verderben.“
Ein weiteres Problem ist, dass die Ausgabezeiten auf die Nachmittagszeit verlegt werden müssten. Da die Tafel für diese Aufgabe aber Ein-Euro-Jobber beschäftigt, die eine begrenzte Arbeitszeit haben, sei dies nicht durchführbar, so Trümper. Auch Ehrenamtliche könne man nicht ständig mit so etwas betreuen.
Zudem sind die Mitarbeiter der Tafel zurzeit damit beschäftigt, den Umzug in Unna durchführen.
Die Tafel hat ihre Kunden darüber informiert, dass sie vorerst zu den Ausgabestellen in Kamen oder Unna fahren müssen. Trümper empfiehlt ihnen Fahrgemeinschaften, um Kosten zu sparen. Die Ausgabestelle in Kamen befindet sich in der Kirche der Herz-Jesu-Gemeinde in der Dunklen Straße. Die Öffnungszeiten sind mittwochs von 12 bis 13.30 Uhr. In Unna hat die Tafel donnerstags und freitags in der Fliederstraße 14 in der Paul-Gerhard-Gemeinde von 12.30 bis 15 Uhr geöffnet. Eine Alternative hat die Tafel bisher nicht gefunden.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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