Das Schauspielhaus belebt seine Eve Bar neu

Tobias Malcharzik will die Eve Bar als Ort eines kreativen Zwischenzustands nutzen. | Foto: Schauspielhaus Bochum
  • Tobias Malcharzik will die Eve Bar als Ort eines kreativen Zwischenzustands nutzen.
  • Foto: Schauspielhaus Bochum
  • hochgeladen von Nathalie Memmer

Das Uneindeutige, das, was nicht ganz das eine, aber auch nicht völlig das andere ist, hat immer einen besonderen Reiz. Das denkt sich auch Tobias Malcharzik, der das Programm der Eve Bar des Schauspielhauses kuratiert, die am 6. Oktober wiedereröffnet wird.

Entsprechend lautet das Motto „#placetobetween“. „Mit unserem Clubprogramm knüpfen wir durchaus an die Tradition der Eve Bar an“, verrät der Kurator und fährt fort, „es gibt aber auch Theater, Diskurs und Konzerte.“ - Dabei ist die Saison 2017/2018 im Schauspielhaus in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich: Olaf Kröck wird nur ein Jahr lang die Geschicke des Traditionshauses leiten; neben ambitionierten eigenen Projekten bleiben viele Inszenierungen aus der Amtszeit seines Vorgängers Anselm Weber auf dem Spielplan. Neue Gesichter im Ensemble werden von Schauspielern flankiert, die teilweise schon seit Jahren am Haus tätig sind. - Keine Interimslösung, darauf legt Kröck Wert, soll seine Intendanz sein, aber ein produktiver Zwischenzustand ist sie allemal.

Eve Bar füllt eine Lücke

Entsprechend sind die Komponenten Theater, Diskurs, Club und Konzert in der Eve Bar auch nicht säuberlich voneinander getrennt. „Solche Trennungen sind immer konstruiert: Eine Talkshow etwa ist eine Mischung aus Diskurs und Inszenierung“, erläutert Malcharzik. Die praktische Umsetzung liefern die Ensemblemitglieder Lisa Jopt und Pirmin Sedlmeir mit ihren Gästen Ende Oktober in ihrer Late-Night-Show „Bingo Bongo Bude“. Überhaupt dient die Eve Bar als Spielwiese für Ensemblemitglieder, Mitarbeiter und Gäste. Malcharzik verspricht: „Schauspieler und Dramaturgen können hier ihre Ideen erproben. Musik, Theater und Party können dabei verschmolzen werden. Die Distanz der großen Bühne entfällt. Die Eve Bar füllt in dieser Hinsicht eine Lücke.“
Im November heißt es in der Eve Bar „Stößchen“. „Wir machen aus dem Raum eine Schwulen- und Lesben-Bar“, blickt Tobias Malcharzik voraus. An einem Ort, an dem das Dazwischensein Programm ist, werden natürlich auch festgefügte Geschlechtsidentitäten brüchig. Der Kurator hat auch daran gedacht: „In der Reihe 'Feminismus im Pott' greifen wir queerfeministische Positionen auf. Doppelkonzerte erlauben interessante Kombinationen. Clubabende mit regionalen und überregionalen Acts runden das Programm ab. Wir schaffen einen Raum zwischen Planung und Improvisation.“

Programm
Unter dem Motto „#placetobetween“ wird die Eve Bar des Schauspielhauses, Königsallee 15, am Freitag, 6. Oktober, um 22 Uhr wiedereröffnet.
Zum Tanz lädt die Eve Bar an zwei Freitagen – 13. und 27. Oktober – jeweils um 23 Uhr unter der Losung „TransUrban“.
Die Ensemble-Gala zur Wiederbegrüßung der Eve Bar, „Willkommen im Keller“, ist am Mittwoch, 18. Oktober, um 20 Uhr terminiert.
Am Donnerstag, 26. Oktober, verspricht die Theater-Impro-Fußball-Talkshow „Stroop schießt Tore“ um 20 Uhr beste Unterhaltung.
Die „Bingo Bongo Bude“, eine Personality-Late-Night, öffnet am Montag, 30. Oktober, um 21 Uhr ihre Pforten.
Mehr Informationen zum Programm der Eve Bar gibt es auf www.schauspielhausbochum.de.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.