Markus Schulte legt Kriminalroman „Herbststerben“ vor

Ermittlungen in der Ruhrstadt

Krimiautor Markus Schulte, der aus Dortmund stammt, nimmt es ernst mit der Metropole Ruhr: Sein Kommissar Roland Albrink, im Dortmunder Süden aufgewachsen und mittlerweile wohnhaft in Herne-Eickel, ist im Bochumer Kriminalkommissariat im Präsidium am Bergbau-Museum in leitender Position tätig. Sein erster Fall „Herbststerben“ schickt ihn in Herne auf Mörderjagd. Das Opfer ist der Pressesprecher eines Gelsenkirchener Energieversorgers.

„Herbststerben“ ist ein Krimi, der dem Privatleben der beteiligten Polizisten breiten Raum gibt: Roland Albrinks Ehe mit Viola steckt gerade in der Krise. Der Innendienstmitarbeiter Andreas Paga hat ein Foto seiner Modelleisenbahn auf dem Schreibtisch. Nach privaten Enttäuschungen hat er sich aufgegeben und seine äußere Erscheinung grenzt hart an Verwahrlosung. Polizeipsychologin Sabine Brinkmann hält ihre lesbische Beziehung vor ihren Kollegen geheim. Hinzu kommen interessante Nebenfiguren wie das Ruhrgebietsoriginal Horst Kutowski, der Roland Albrink den entscheidenden Hinweis für die Aufklärung seines Falles liefert.
„Herbststerben“ ist ein Krimi, der zeigt, wie spannend auch die polizeiliche Routinearbeit sein kann. Das tröstet auch über die zum Teil nicht besonders differenzierte Figurenzeichnung der Verdächtigen hinweg, die allerdings in auffälligem Kontrast zu den liebevoll gestalteten Ermittlerfiguren steht. Trotz kleinerer Schwächen ist „Herbststerben“ ein – auch sprachlich – gelungener und gut komponierter Krimi, der auch heikle Themen wie häusliche Gewalt nicht scheut. Ein zweiter Roman um Kommissar Albrink und sein Team ist bereits in Planung: Während „Herbststerben“ zeitlich vor der Corona-Pandemie angesiedelt ist, soll es im zweiten Band darum gehen, wie die Krise auch das Verbrechen und die Ermittlungsarbeit verändert.

Das Buch
Markus Schulte: Herbststerben. Kommissar Albrink ermittelt (erschienen im Selbstverlag, ISBN 978-3-7526-8390-5).