Kunst im VfL-Stil
Michael Wurst schenkt alten Gitarren ein neues Leben

Birgit Zietlow und Michael Wurst mit der VfL-Bochum-Gitarre.  | Foto: Jenny Musall
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Wenn Michael Wurst eine Idee hat, dann wird diese auch gut. So kam der Bochumer Entertainer auf die Idee, alten Gitarren ein neues Leben einzuhauchen. Dabei hat er tatkräftige Unterstützung von seiner Nachbarin Birgit Zietlow.

Am Anfang war eine Gitarre, die als Regal ein neues Leben bekommen hat. Inzwischen sind in dieser Gitarre die Gipsabdrücke der Hände und Füße der beiden Kinder von Michael Wurst zu finden. „Bei der hat Gitarre mein Schwiegervater den Korpus abgetrennt und Bretter zurecht gesägt“, erinnert sich Wurst.

Doch zu Corona-Zeiten hat der Stadionsprecher des VfL Bochum nicht viel zu tun und hat oft neue Ideen. So auch, als er die Treppe im Haus runtergekommen ist. Er hat eine alte und ziemlich kaputte Kindergitarre gesehen. „Da kann man bestimmt was abgefahrenes mit machen“, hat sich Wurst gedacht. Schnell kam die Idee, da mit Nachbarin Birgit Zietlow etwas rein zu malen. So ging der Sänger zu seiner Nachbarin Birgit Zietlow rüber und erzählte von seinem Vorhaben.

Der kleine Engel ist in jeder Gitarre zu finden

Zietlow, die schon das Kinderbuch „Der kleine Engel“ illustriert hatte, kennt bereits den Geschmack des Entertainers. „Ja klar hatte ich Lust darauf. Ich bin eh in Rente und habe viel Zeit“, meint Zietlow über die Idee von Wurst, Gitarren zu bemalen. „Was stellst du dir vor?“ war die nächste Frage der Malerin. „Ehrlich gesagt gar nichts, du bist die Künstlerin.“ So erhielt die Nachbarin freie Hand für die Gestaltung der Gitarren.

Bis auf eine Ausnahme. „Es sollte an den kleinen Engel angelehnt sein“, sagt Wurst, der das Weihnachtsmärchen jedes Jahr als Musical auf die Bühne bringt und ein Herzensprojekt für den 45-Jährigen ist. So ist in jeder Gitarre ein kleiner Engel zu finden. Mal versteckt, mal deutlich zu sehen. „Mal sitzt der kleine Engel auf dem Schuh, mal sitzt er auf einer Wolke“ erklärt Wurst die Darstellung.

Die erste Gitarre war ein Versuch

Bei manchen Gitarren sei das gar nicht so einfach gewesen, die auszuschneiden, da diese von Innen verstärkt sind. Dann muss eine Platte eingesetzt werden, die vorher ebenfalls zugeschnitten wird. „Manche Gitarren haben das nicht, dann wird direkt in den Gitarrenboden reingemalt“, erklärt Wurst. „Ich habe Birgit das vorgeschlagen und das hat bei der ersten direkt super geklappt und sah auch total geil aus.“

So kam der Aufruf bei Facebook zustande, in dem der Musiker einen Aufruf gestartet hatte, alte, aber nicht mehr benutzte Gitarren für das Projekt zu nehmen. Daraufhin bekam er 27 Gitarren, die teilweise persönlich abgeholt worden sind. So entwickelt sich das Projekt stetig weiter.
Eine ganz besondere Gitarre sei die VfL Bochum-Gitarre mit einem Fan und dem Ruhrstadion. „Die Idee kam vor ein paar Wochen, eine Gitarre im VfL-Stil zu machen.“ Wurst hatte Bilder vom Stadion rausgesucht und Zieltow binnen zwei Wochen das Gitarrenbild gemalt.

Eine Gitarre für den guten Zweck

Auch kam die Idee, eine Gitarre für den guten Zweck herzustellen. Dafür hat Wurst zum Hannibalcenter Kontakt aufgenommen und von der Aktion erzählt. „Habt ihr nicht Lust, 1000 € für das Kinderhospiz Ruhrgebiet zu spenden und ihr kriegt dann eine Gitarre dafür?“ fragte Wurst nach. Der Deal stand und so suchte sich Zietlow weitere Motive rund um das Hannibalcenter um das ehemalige Zechengelände raus und gestaltete diese.

„Viele Gitarren waren innerhalb von wenigen Stunden weg. Das freut einen“, sagt Wurst, der die anderen Gitarren auf seiner Facebook-Seite zum Verkauf anbietet.

Autor:

Jenny Musall aus Bochum

Webseite von Jenny Musall
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