„Nacht unter Tage“: Bochumer und Herner Museen bieten Archäologie zum Anfassen

Fabian Schapals als Salzbergmann mit Pickel und Kiepe gehört zu den Models, die Mode von der Steinzeit bis heute vorführen.
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Ausstellungen und Veranstaltungen in einem Museum sind nichts Ungewöhnliches. Doch bei ihrer gemeinsamen „Nacht unter Tage“ am Freitag, 18. März, tragen das Deutsche Bergbau-Museum und das Herner LWL-Museum für Archäologie ihr Programm auch nach draußen. Dann sind in der U35 unter anderem ein Salzbergmann aus der Eisenzeit sowie der Spielmann Michel, der mittelhochdeutsche Lieder vorträgt, anzutreffen.

Zurück in die Vergangenheit laden die beiden Museen am Freitagabend zwischen 20 und 24 Uhr ein. Verbindendes Element dieser erstmaligen Veranstaltung ist dabei nicht nur das Thema Archäologie, sondern auch die U35, die über Haltestellen an den Museen verfügt. Mit einer speziellen Eintritts- und Fahrkarte können die Besucher während des Veranstaltungszeitraums zwischen den Häusern in Bochum und Herne hin und her pendeln.

Archäologie zum Anfassen

Dort versprechen die Veranstalter Archäologie zum Anfassen. „Wir wollen unsere Sonderausstellung ,Bergauf Bergab – 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen' ins Licht rücken“, erklärt Ausstellungsleiterin Cornelia Bockrath vom Bergbau-Museum. Dazu wird es Themenführungen geben, und Archäologen werden vor Ort sein, um Fundstücke zu präsentieren und über Forschungsthemen zu berichten. Natürlich ist auch das Anschauungsbergwerk geöffnet und kann besichtigt werden. „Außerdem sind Fahrten aufs Fördergerüst möglich, um Bochum bei Nacht zu erleben“, kündigt Bockrath an.
Ins „Wilde Westfalen“, so der Name der aktuellen Sonderausstellung, entführt dagegen das Archäologiemuseum die Besucher. „Wir werden das Thema Nacht in den Vordergrund stellen“, sagt Museumspädagoge Michael Lagers. Daher bleibt das Licht aus, und die Besucher können die Ausstellung stattdessen bei einer Taschenlampenführung kennenlernen. „Mit dem Spot kann man auf Details aufmerksam machen, die man beim normalen Raumlicht sonst nicht wahrnimmt“, erläutert Lagers das Konzept dieses besonderen Angebots.

Blick hinter die Kulissen

Darüber hinaus lädt das Archäologiemuseum zu einem Blick hinter die Kulissen ein. Neben Werkstatt- und Lagerräumen wird auch das Büro von Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock zu sehen sein. „Wir arbeiten eng mit dem Bergbau-Museum zusammen, zum Beispiel bei Vortragsreihen“, erläutert dieser, wie es zu der Idee für die Veranstaltung „Nacht unter Tage“ kam. Ende März jährt sich der Geburtstag des Archäologiemuseums, der stets mit einer langen Museumsnacht gefeiert wird, und diesmal entschloss man sich, eine gemeinsame Veranstaltung zu organisieren.

Musik und Modenschau

Auch Nicht-Besucher, die aber am Freitagabend die U35 nutzen, werden in den Genuss des Programms von „Nacht unter Tage“ kommen. Denn genau wie das Publikum werden sowohl Musiker als auch die Models einer Modenschau mit der U-Bahn zwischen den Museen pendeln, um in beiden Häusern auftreten zu können.
Mode aus der Stein- bis zur Neuzeit werden 30 Models präsentieren. Eines von ihnen ist Fabian Schapals, Archäologiestudent und „Hiwi“ im Bergbau-Museum. Er wird als Salzbergmann aus der Eisenzeit auftreten – mit Kiepe und Pickel. „Die sind historisch überliefert“, weiß der Student.
Mit einer Waldzither, aber auch mit Dudelsack und mit Flöte wird Musiker Michael Völkel alias Spielmann Michel unter anderem mittelhochdeutsche Lieder intonieren. Ebenfalls für Musik sorgen außerdem eine Marching Band sowie ein Duo mit Alphorn und Saxophon.
Auch an die Verpflegung der Gäste wird gedacht. Während in Bochum die Gastronomie „Grubengold“ einlädt, wird es in Herne eine Grillstation geben. Daneben wird das ein oder andere historische Gericht angeboten, unter anderem ein Eintopf nach einem Rezept, das 2.500 Jahre alt ist.

Karten und Transport

- Karten für die Veranstaltung „Nacht unter Tage“ in Kooperation mit der Bogestra gibt es im Eingangsbereich des Deutschen Bergbau-Museums und des Herner LWL-Museums für Archäologie.
- Das kostenlose Ticket gilt nicht nur als Eintrittskarte für die beiden Museen, sondern auch für die Fahrt mit der U35 – aber nur von 20 bis 24 Uhr zwischen den beiden Stationen Deutsches Bergbau-Museum und Archäologie-Museum/Kreuzkirche.
- Die Bahnen der U35 fahren im 15-Minuten-Takt.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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