OMAS GEGEN RECHTS
OMAS GEGEN RECHTS machen Theater

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„OMAS GEGEN RECHTS machen Theater“
Neun Darsteller*innen der Theatergruppe der „Omas gegen Rechts Bochum & West“ begeben sich auf Spurensuche. Was ist Rassismus? Was sind Vorurteile und wo versteckt sich beides auch in mir selbst, in meinem eigenen Handeln und Denken. Die Ergebnisse dieser Spurensuche haben die Darsteller*innen am Mittwochabend in einer sechzigminütigen Performance in der Quartiershalle in der KoFabrik unter der Regie von Hendrik Becker auf die Bühne gebracht.
Theater trifft Realität. Ereignisse werden überspitzt und pointiert, Menschen begegnen sich auf der Straße, in der U-Bahn, beäugen sich, wissen nicht, was sie voneinander halten sollen, ordnen sich gegenseitig in Schubladen ein, verunglimpfen einander und überziehen sich gegenseitig mit abwertenden Vorurteilen. Ist das alles nur Theater?
Weit gefehlt. Im Rahmen ihrer Spurensuche haben die Darsteller*innen Kontakt mit Menschen mit Migrationshintergrund aus Bochum und Umgebung aufgenommen. Menschen die schon lange in Deutschland leben. Sie haben ihre Geschichten erzählt, haben aus ihrem Alltag berichtet. Und auf einmal wirken die pointierten, lustigen Szenen des Anfangs, schmerzhalft real. Da sind die Kinderärztin, die nach zwei Jahren Beschäftigung in einem Krankenhaus immer noch für ihr gutes Deutsch gelobt wird, die Frau mit dem anders klingenden Namen, die keinesfalls aus Deutschland stammen kann oder die Tagesmutter, die im Bus angepöbelt wird. Die Darsteller*innen erzählen die Geschichten der Frauen und wissen dabei immer: „Wir können sie nicht sein, weil wir nicht wegen unseres Namens ausgegrenzt werden, aber heute wollen wir für sie sprechen und für uns auch.“
Das Theaterspiel macht Handlungen spürbar und erfahrbar. Die Spurensuche deckt Verhaltensweisen auf. Eindrücklich gelingt es den Darsteller*innen den Finger in die Wunde zu legen und festzustellen: Vorurteile und Ausgrenzung sind überall und niemand von uns kann sich davon frei machen. Es ist die Aufgabe von allen immer aufmerksam und wachsam zu bleiben und wenn nötig mahnend die Stimme zu erheben.
Die nächste Aufführung der Performance „Alt sein heißt nicht stumm sein“ findet am 11.11.2021 um 19 Uhr in der Quartiershalle in der KoFabrik statt. Kartenreservierungen sind unter info@ko-labor.de möglich.

Fotos: Axel Schneider

Autor:

Lydia Möbs aus Essen

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