Theater Total präsentiert mit "Über Stock und Schein" eine neue Tanztheater-Performance

Stöcke sind in "Über Stock und Schein" mehr als bloße Requisiten. | Foto: Stocker
  • Stöcke sind in "Über Stock und Schein" mehr als bloße Requisiten.
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Antonin Dvoraks „Slawische Tänze“ sind beliebt – und das weit über das typische Klassikpublikum hinaus. Sie stehen für ein harmonisches Miteinander und das Überbrücken von Gegensätzen. Bei der diesjährigen Tanztheater-Performance von Theater Total, „Über Stock und Schein“, werden die Tänze mit einem Werk des angehenden Komponisten Florian Paul, einst selbst Teilnehmer bei Theater Total, konfrontiert.

Eingespielt wurde die Musik von den Bochumer Symphonikern, mit denen Theater Total kooperiert. Dabei stehen die Arbeiten Dvoraks und Pauls nicht einfach nebeneinander, sondern einzelne Motive werden verwoben, wobei Pauls Komposition eher für die ambivalenten Momente im menschlichen Miteinander steht.
Theater Total, vor nunmehr 20 Jahren von der Schauspielerin und Regisseurin Barbara Wollrath-Kramer ins Leben gerufen, die auch bei „Über Stock und Schein“ Regie führt, bietet Jahr für Jahr 30 jungen Erwachsenen die Möglichkeit, in einer zehnmonatigen Arbeitsphase die gesamte Bandbreite kreativer Berufe, die mit dem Schauspiel verbunden sind, kennenzulernen. Dabei werden sie von professionellen Dozenten unterstützt. Auf einen Workshop im Juli folgt jeweils die Performance im Herbst – in diesem Jahr also „Über Stock und Schein“. Die Inszenierung eines selbstgewählten Stücks, mit dem der Tross anschließend auch auf Deutschlandtournee geht, steht dann im Frühjahr des Folgejahres an. Die Teilnehmer sollen dabei neben einer Einführung in die Schauspielerei vor allem auch Verantwortungsbereitschaft entwickeln.

Zwischen Sein und Schein

Der Titel der neuen Performance verweist bereits auf zwei grundlegende Aspekte – den Dualismus von Sein und Schein und den Aspekt der auf der Bühne eingesetzten Requisiten. Hier gerät der Zuschauer allerdings bereits ins Grübeln: Sind die eingesetzten Stöcke und Tücher tatsächlich einfache Requisiten oder werden sie nicht eher zu Mitspielern? In der vielleicht stärksten Szene machen die Stöcke zunächst generös für eine Tänzerin Platz, um ihr dann bedrohlich näher zu kommen.
Auch eine andere Handlungseinheit bleibt in Erinnerung: Tücher verbergen verschiedene zwischenmenschliche Konstellationen, um sie dann den Blicken preiszugeben. Dabei werden heteronormative Vorstellungen unterlaufen und auch ansonsten ist manches nicht so, wie es zunächst scheint. Dabei geht der thematische Rahmen nie verloren: die mühevolle Identitätssuche in einer oftmals verwirrenden Welt.

Termine
Am Samstag, 12. November, ist „Über Stock und Schein“ um 19.30 Uhr wieder in der Spielstätte von Theater Total an der Königsallee 171 zu sehen.
weitere Vorstellungen: Sonntag, 13. November, 17 Uhr; Samstag, 26. November, 19.30 Uhr; Sonntag, 27. November, 17 Uhr.
Vorstellungen im Jahr 2017: Samstag, 14. Januar, 19.30 Uhr; Sonntag, 15. Januar, 17 Uhr; Samstag, 21. Januar, 19.30 Uhr; Sonntag, 22. Januar, 17 Uhr; Freitag, 27. Januar, 19.30 Uhr; Samstag, 28. Januar, 19.30 Uhr; Sonntag, 29. Januar, 17 Uhr.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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