Sklavenähnliche Arbeitbedingungen bei Discoutern
Arbeitshetze und Personalmangel zwingen zu (oft nicht bezahlten) Überstunden

Vorgestern (14.02.19) habe ich eine Dokumentation auf dem Fernsehprogramm ZDF info mit Entsetzen verfolgt. Discounter, die Waren zu Dumpingpreisen anbieten, vor allem die TeDi-Kette, können diese Preise nur auf Kosten der Belegschaft halten. Das bedeutet pure Ausbeutung der Arbeitskräfte und regelmäßiger Verstoß gegen die sogar im kapitalistischen System Deutschlands bestehenden Arbeitsschutzgesetze (Arbeitszeitverordnung u.a.). Bei vielen Discountern ist der 11 bis 14-Stunden-Tag an der Tagesordnung, da die Arbeit in der normalen vertraglichen Arbeits-zeit nicht mehr zu schaffen ist. Durch die sog. 1:1 Besetzung der Stellen ist keinerlei Spielraum mehr für eine Abdeckung von Mehrarbeit, wenn ein Beschäftigter aus Krankheits- oder sonstigen Gründen ausfällt. Aus Angst um ihren Arbeitsplatz wehren sich die Arbeitnehmer nicht gegen die illegale Praxis ihrer Arbeitgeber.

Ich kann nur allen Beschäftigten raten, sofort zum Arzt zu gehen, wenn sie diese Ausbeutung nicht mehr aushalten! Werden eindeutig die Vorschriften der Arbeitszeitordnung permament verletzt, ist Klage vor dem Arbeitsgericht angesagt! Wenn alle klagen, kann der Arbeitgeber nicht alle entlassen!

Auch für die Kunden sind die Billigwaren oft ein Reinfall: Die Qualität lässt zu wünschen übrig!

Tedi ist ein besonders negatives Beispiel, selbst Bezirksleiter bekommen nur ein Gehalt von rd. 3500,00 Euro brutto monatlich (Bericht vom ZDF info) und von Teilzeitkräften wird selbstverständlich verlangt, dass sie Überstunden machen. Auch die Supermarktketten Lidl, Netto und Norma wurden negativ erwähnt und versuchen teilweise, durch manipulierte Arbeitszeitaufzeichnungen Überstunden zu vertuschen (Bericht im ZDP info). Auf Nachfragen werden diese Anschuldigungen dementiert oder die Auskunft wird verweigert.

Es ist davon auszugehen, dass alle Supermärkte im Einzelhandel eine Hochburg der Ausbeutung von Beschäftigten sind, wenn es auch in einigen Unternehmen wie z.B. bei Aldi, Betriebsräte gibt. Das gleiche trifft auch für die Bereiche Gastronomie und Logistik zu.

Als Verbraucher können wir mithelfen, diese Sklaverei der Beschäftigten zu vermindern. Wenn es eben möglich ist, sollten wir bei bestimmten Discountern nicht mehr einkaufen! Leider sind Menschen mit geringem Einkommen darauf angewiesen. HIer ist eindeutig der Zusammenhang mit dem Einfluss der Konzerne auf die Politik bewiesen: Hartz IV, die Sozialhilfe oder geringe Renten zwingen die Erwerbslosen bzw. die anderen Menschen mit niedrigem Einkommen in solche prekären Arbeitsverhältnisse wie bei den Discountern und (oder) sorgen ebenfalls dafür, dass diese Leistungsbezieher in Billigläden einkaufen müssen, da ihnen das Geld für einen Einkauf in seriösere Geschäfte wie z.B. kleinen Fleischereien, einfach fehlt!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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