Bürgerbegehren: Fakten und Wissenswertes zum Musikzentrum

Foto: Stadt Bochum

Das BÜRGERBEGEHREN MUSIKZENTRUM stellt dar, warum die "Fakten" der Stadt zum Musikzentrum leider falsch sind:

Warum braucht Bochum ein Musikzentrum?

… wenn bereits 4 Konzerthäuser im Ruhgebiet bestehen (Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Duisburg), von denen 3 in 20-Minuten Auto-Entfernung zu erreichen sind, ist ein weiteres in Bochum überflüssig.

Wie groß wird das Musikzentrum sein?

… eigentlich wird es drei eigenständige Gebäude geben: Es wird ein Konzerthaus (85-90% der genutzten Gebäudeflächen) geben, ein Foyer (Marienkirche) und einen Musikschulsaal (10-15%).

Wo entsteht das Musikzentrum, und wie wird es aussehen?

… alles wird einfach nebeneinander städtebaulich uninspiriert entlang der Viktriastraße stehen. Von links nach rechts: erst Konzerthaus dann Foyer (Marienkirche) und dann Musikschulsaal, den man eigentlich sinnvoller an die Musikschule anbauen sollte. Aber dann gäbe es keine Fördergelder… .

Wann wird das Musikzentrum gebaut?

.. das ist offen.

Wer wird es nutzen?

... Die Symphoniker werden den Konzertsaal nutzen. Die Musikschule, die jetzt in den Schulaulen auftritt (z.B. Aula der Heinrich-Böll-Schule), soll zukünftig die Musikinstrumente für ihre Auftritte umständlich zum Musikschulsaal am Musikzentrum schaffen. Die Chöre werden weiterhin in ihren Gemeinden proben und auftreten.

Nicht nutzen können es mangels technischer Ausstattung alle Musiker, die elektronische Musik machen, es kann keine Podiumsdiskussionen und keine Vorträge geben. Ebenfalls ist die Durchführung von kommerziellen Veranstaltungen kaum möglich, da diese dem EU-Förderrecht zuwider laufen.

Wie hoch sind die Kosten für das Musikzentrum, und wie teilen sie sich auf?

… der aktuell vorliegende Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs kostet 35 Mio. statt der erhofften 33,3 Mio. Man rechnet zusätzlich mit Kostenschwankungen von +/- 15%.

… die Betriebskosten betragen über 1,1 Mio. Euro/ Jahr. Die gesamten gebäudebezogenen Kosten 2,6 Mio. Euro/ Jahr. Für die Jahrhunderthalle, deren Eigentum die Stadt übernehmen muss, um die Fördergelder für das Musikzentrum zu erhalten, werden mind. weitere 4 Mio. Euro/ Jahr fällig.

Wie werden die Kosten finanziert?

16,53 tragen die Steuerzahler aus EU- und Landesmitteln, 2 Millionen über das Sponsoring von Sparkasse und Stadtwerken. 2,4 Millionen zahlen die Bürger durch die Stadt. 2,17 Mio. muss die Stadt für die Mitgift Jahrhunderthalle zahlen und für ca. 1,8 Mio. überträgt die EGR dem Musikzentrum die erforderlichen Parkplätze. 24.9 Mio. trägt also der Steuerzahler, dem stehen bisher eingeworbene Spenden von 9,6 Mio. gegenüber.

Fehlt das Geld, das für den Neubau des Musikzentrums ausgegeben wird, an anderer Stelle?

... Ja. Wenn das Zentrum nicht gebaut würde, stehen die Städtebaumittel für andere Projekte zur Verfügung. Für diese können auch andere EU-Mittel akquiriert werden. Die Satzung der Stiftung lässt es zu, die gesammelten Spenden nach entsprechender Satzungsänderung auch ohne Bau des Musikzentrums an die Symphoniker fließen zu lassen.

Die Kosten, die jährlich für das Musikzentrum aufgewendet werden sollen (2,6 Mio.) und die Jahrhunderthalle (4 Mio.) können in die Schulen, die Kindergärten, soziale und kulturelle Projekte, Bauunterhaltung von Straßen, Rad- und Fußwegen u.v.m. investiert werden.

Kann sich Bochum ein Musikzentrum leisten?

… Nein. Die Folgekosten, sind wie dargestellt viel zu hoch. Bochum hat 2011 über 200 Mio. Euro Schulden gemacht!

Das Musikzentrum hat keine Umwegrentabilität. Trotz Hochkultur fehlen auch in Berlin die Unternehmen, die sich dort ansiedeln wollen.

Unternehmen, die sich im Ruhrgebiet ansiedeln wollen, reichen die Konzerthäuser in Essen, Dortmund, Gelsenkirchen und Duisburg aus.

Wie kommt es zum herausragenden Engagement der Bochumer für das Musikzentrum?

… die 9,6 Mio. verfügbaren Spenden wurden im Wesentlichen von wenigen Bürgern aufgebracht: 5 Mio. wurden von Faber gespendet, 0,65 Mio. Einnahmen Grönemeyer-Konzert, 0,4 Mio. durch etwa 100-150 Stuhlpaten, 1,6 Mio. haben jetzt noch 40 Bürger zugesagt.

Mind. 85% der Spenden, vermutlich sogar noch deutlich mehr, wurden von rund 150-200 Großspendern erbracht.

Ein breites Engagement über weite Teile der Bevölkerung gibt es also mit Sicherheit nicht.

Hätten die Kleinspender gewusst, dass neben ihrer Spende die Stadt jedes Jahr noch 2,6 Mio. Folgekosten (ohne Jahrhunderthalle) tragen muss, die anderswo im Haushalt eingespart werden müssen, dann hätten viele sicher nicht gespendet.

Könnten die Bochumer Symphoniker nicht weiter an Orten wie dem Audi Max, der Jahrhunderthalle Bochum und draußen spielen?

… die meisten Bürger sind von den Konzerten in Audi Max und Jahrhunderthalle begeistert (siehe auch Harald Schmidt beim Besuch der BoSy in seiner Show). Sie kommen gar nicht wegen des optimalen Hörgenusses in die Konzerte. Diejenige, die genau deswegen die BoSy hören wollen, können diese auch in den anderen Konzerthäusern des Ruhrgebietes erleben.

Die Kosten sind viel zu hoch, um für die geschätzten 1.000 Bürgern, die unbedingt in Bochum optimalen Hörgenuss genießen wollen einen 33,3 Mio. Euro teueren Ort hierfür zu bauen.

Die BoSy begeistern auch ohne Musikzentrum die Bochumer Bürger.

Ist das geplante Bürgerbegehren zulässig?

… es handelt sich um ein initiierendes Bürgerbegehren. Diesem steht keine Rechtsnorm, kein Urteil und auch die Gesetzesbegründung nicht entgegen.

Insgesamt zeigt sich, dass die Stadt mit falschen Fakten arbeitet.

Das BÜRGERBEGEHREN MUSIKZENTRUM will daher, dass über das Vorhaben an Stelle des Rates die Bürger entscheiden. Für das Begehren werden überall die Unterschriften der Bürger gesammelt, die dieses Begehren unterstützen wollen:

Weitere Informationen finden sie hier:
http://buergerbegehren-musikzentrum.de
http://www.facebook.com/Buergerbegehren.Musikzentrum

Unterschriftenlisten für das Bürgerbegehren kann man hier herunter laden: http://buergerbegehren-musikzentrum.de/wp-content/uploads/2012/06/Unterschriftenliste-B%C3%BCrgerbegehren.pdf

Autor:

Dr. Volker Steude aus Bochum

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