Diakonie Ruhr begrüßt das Aus der Pflege-Noten und fordert effizientere Kontrollen

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Ende von Doppelstrukturen, Abbau von Bürokratie - „Große Belastung für Mitarbeitende und Bewohner“

Auf den Plan der Bundesregierung, die Schulnoten für Altenpflegeeinrichtungen abzuschaffen, muss ein neues Konzept mit effizienteren Prüfungen und transparenteren Kriterien folgen, fordert die Diakonie Ruhr.

„Das gegenwärtige System der Benotung gibt für Außenstehende, etwa Anfragende und Interessenten, keine verlässliche Auskunft über die tatsächliche Qualität und Leistungsfähigkeit einer Einrichtung. Im Grunde sind die Noten im Heimalltag völlig bedeutungslos“, sagt Reinhard Quellmann, Fachbereichsleiter Altenhilfe der Diakonie Ruhr.

Von daher begrüßt der Träger grundsätzlich den jüngsten Vorstoß des Pflegebevollmächtigten Karl-Josef Laumann, den vor sechs Jahren eingeführten „Pflege-TÜV“ zu reformieren. „Es ist erstaunlich, wie lange es gedauert hat, den Unfug endlich Unfug zu nennen“, sagt Quellmann.

MDK und Heimaufsicht kontrollieren

Bislang wird die Qualität eines Heimes durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) kontrolliert, der dafür Vorgaben eines Katalogs abarbeitet. Das erfolgt meist unangekündigt. Das Ergebnis ist die Grundlage für die zweifelhaften Noten. Zusätzlich besucht auch die kommunale Heimaufsicht regelmäßig die Einrichtung. Ihre Prüfpunkte waren einmal unterschiedlich, sind aber inzwischen größtenteils dieselben. „Kontrollen sind wichtig und richtig, aber in dieser doppelten Form immer eine große Belastung für die Mitarbeitenden und auch die Bewohner“, sagt Quellmann.

MDK und Heimaufsicht gleichen ihre Ergebnisse nicht ab, tauschen sich nicht aus. Mit der Reform des „Pflege-TÜV“ müssen die Qualitätsprüfungen daher effizienter gestaltet werden und klar in der Verantwortung einer einzelnen Institution liegen, fordert die Diakonie Ruhr. Das würde auch Beitrags- und Steuerzahler entlasten und zum Bürokratieabbau beitragen. Pflegende hätten wieder mehr Zeit für die ihnen anvertrauten Menschen.

Die Diakonie Ruhr gehört mit sechs Heimen und einem ambulanten Pflegedienst zu den größten Anbietern von Altenpflege in Bochum.

Reinhard Quellmann
Autor:

Felix Ehlert aus Bochum

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