Die Gefahr lauert auf dem Friedhof

Gefahrenstelle. Baum wurde nicht fachgerecht abgesägt
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Immer noch herrscht auf dem Hammer Parkfriedhof an vielen Stellen das Chaos. Die Aufräumarbeiten nach dem Sturm Ela scheinen irgendwo auf halber Strecke stehen geblieben zu sein.

Hätte der Park in diesem Zustand schon für die Öffentlichkeit von der Stadt frei gegeben werden dürfen? Die Initiative "Bochum packt an!", die bei den bisherigen Aufräumarbeiten des Parks tatkräftig mitgeholfen hat, sagt "Nein. - Leider viel zu gefährlich."

Christiane Herda von "Bochum packt an!" warnt: „Die Sicherheitslage im Park ist weiterhin katastrophal, die Sägearbeiten wurden erschreckend schlecht ausgeführt. Vor allem Kinder sind gefährdet, sie spielen ohne die Gefahren zu erkennen. Herabhängende Äste werden z.B. gerne als Liane zweckentfremdet.“

Wer im Park war und auf der Internetseite der Stadt liest, „die Baumpflege- und Fällarbeiten auf den Friedhöfen Hamme und Kortumpark, nach dem Pfingststurm „Ela“ sind abgeschlossen.“, der fragt sich, wie die Stadt zu dieser Aussage kommen konnte.

Auf Nachfrage musste der technische Dienst ggü. „Bochum packt an!“ einräumen, dass die Aussage auf der Seite der Stadt auch so nicht stimmt, da noch weitere Fällarbeiten mit schwerem Gerät erforderlich und auch geplant sind.

Auf der Internetseite der Stadt heißt es zu den Gefahren lediglich: „Es sind jedoch noch umfangreiche Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten der Wege erforderlich, die noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen, so dass insbesondere im Bereich der Wege für Besucherinnen und Besucher größte Vorsicht geboten ist.“

Am oder auf dem Gelände Parks findet man selbst solche Hinweise jedoch nicht.

Auf die bei der Stadt vorgetragene Forderung von „Bochum packt an!“ die Besucher vor Ort auf die Gefahren hinzuweisen, Gefahrenbereiche abzusperren oder den Park solange zumindest teilweise zu sperren, bis alle Gefahren beseitigt sind, passierte bisher sichtbar nichts.

Daher sperrte „Bochum packt an!“ selbst Gefahrenbereiche ab und entfernte Gefahrenstellen.

Dieser Fall zeigt, die Bürokratie der Stadt Bochum ist offenbar mit der Lage überfordert. Direkt nach dem Sturm sperrt man alles per Beschluss und verzichtet auf die Mithilfe der Bürger bei der Schadensbeseitigung wegen der Sicherheitslage. Jetzt öffnet man die Parks, trotz noch bestehender Gefahren, wohl weil man den Bürgern eine weitere Sperrung nicht mehr verständlich machen kann und zumuten will.

Es ist nicht nachvollziehbar, warum Essen mit dem Aufräumen in den Grünanlagen eigentlich weitestgehend fertig ist, in Bochum aber immer noch an vielen Orten katastrophale Zustände vorherrschen (RN vom 30.10.14).

So kann und darf es nicht weitergehen. Eine detaillierte Aufstellung aller Parks und Spielplätzen, die noch nicht begangen werden dürfen, muss umgehend veröffentlicht werden. Die entsprechenden Orte oder Gefahrenstellen sind abzusperren und auszuschildern. Monate nach dem Sturm ist vielen Bürgern gar nicht mehr bewusst, dass die meisten der Spielplätze offiziell noch gesperrt sind. Ohne Hinweise vor Ort erkennen viele die Gefahren nicht und sind auch nicht entsprechend vorsichtig.

Die Politik sollte eine Kommission einrichten, die untersucht, worin die Ursachen liegen, dass die Schadensbeseitigung in Bochum so viel schleppender voran kommt wie z.B. in Essen. Aus den dabei fest zu stellenden Defiziten muss die Verwaltung für die Zukunft konkrete Konsequenzen ziehen. Gegenüber den Bürgern wäre es angezeigt, dass die Oberbürgermeisterin eine Erklärung abgibt, in der sie darlegt, wo die Ursachen für die Überforderung der Verwaltung liegen. Eine Entschuldigung für das Versäumnis, die Bürger nicht frühzeitig um Hilfe gebeten zu haben, wäre ebenfalls angemessen.

Abschließend sei noch gesagt, dass die Anwohner auch vor dem Sturm mit dem Pflegezustand des Parkfriedhofs Hamme unzufrieden waren. So soll der hintere Teil des Parks von der Stadt immer wieder als Lagerort für Abfälle benutzt werden. Das Toilettenhaus soll aufgrund über Jahre unterlassener Instandhaltung sogar nicht nur unbenutzbar, sondern sogar Einsturz gefährdet sein, entsprechend abgesperrt oder auf diesen Umstand hingewiesen wird an dem Haus jedoch bisher nicht.

Volker Steude
Die STADTGESTALTER - politisch aber parteilos

BoWäH - Bochum und Wattenscheid ändern mit Herz

Autor:

Dr. Volker Steude aus Bochum

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