Große Demonstration zum Auftakt des Pfingstjugendtreffen

Zum Auftakt des 17. Pfingstjugendtreffen gab es in der Essener Innenstadt eine große, bunte und lautstarke Zukunftsdemonstration. Ca. 1000 Menschen versammelten sich auf dem Willy-Brandt-Platz direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Diese Protestaktion wurde seit Wochen von einem breiten „Bündnis Zukunftsdemo“ vorbereitet, inhaltliche Schwerpunkte waren: Arbeits- und Ausbildungsplätze, Völkerfreundschaft und internationale Solidarität und nicht zuletzt für die Rettung der Umwelt vor dem Kollaps einer drohenden Umweltkatastrophe. Dazu hieß es im Aufruf zur Zukunftsdemo:

„Für eine Jugendkultur der Solidarität und des Zusammenhalts statt Spaltung, Mobbing und Sexismus! Für mehr Jugendzentren, Schwimmbäder, Sportplätze und Büchereien! Ein System, das der Jugend keine Zukunft bietet, hat selbst keine. Wir nehmen uns die Freiheit, über den Kapitalismus hinaus zu denken. Eine Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung, Kriege und Umweltzerstörung ist möglich! Für unsere Visionen und Forderungen wollen wir am 23. Mai in Essen demonstrieren.“

Auf der Auftakt- und Abschlusskundgebung gab es Redebeiträge von Vertretern internationaler Organisationen u.a. aus Nepal, der Provinz Rojava (Irak), der Türkei den Niederlanden und Vertrauenskörperleitungen einiger Betriebe wie z.B. Thyssen Steel sowie Gewerkschaftsmitgliedern, die über den aktuellen Kita-Streik berichteten. Auch ein Vertreter von der Essener Ratsfraktion „Die Linke“ war dabei.

Verschiedene Musiker und Bands sorgten für die richtige Stimmung auf der Demo. Neben dem Essener Rapper S. Castro, einer Samba-Marching-Band aus Duisburg trat auch die Straßenband Nümmes aus Berlin auf, die für ihre politisch-sarkastischen Songs als auch für Arbeiterlieder bekannt sind.

Im Mittelpunkt der Zukunftsdemo wie des Pfingstjugendtreffens selbst stand die Unterstützung des Wiederaufbaus der zerstörten kurdischen Stadt Kobanê, die erst vor 4 Monaten durch kurdische Freiheitskämpfer von den faschistischen IS-Banden zurück erobert wurde. Die türkische Regierung behindert den Wiederaufbau von Kobanê massiv, indem sie die Rückkehr von über 200.000 Flüchtlingen und die Einfuhr von Hilfsgütern verweigert. Die Forderung an die türkische Regierung „Öffnet sofort einen humanitären Korridor nach Kobanê!“ spielte deshalb auf der Demo eine große Rolle.

Immer wieder rief das Publikum: "Hoch die Internationale Solidarität". Der durchweg friedliche Demonstrationszug durch die Haupteinkaufsstraßen der Essener Innenstadt wurde von vielen interessierten Bürgern sowohl auf der Straße als auch an den Fenstern gesäumt.

Auf dem anschließenden Pfingstjugendtreffen auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn setzte sich die kämpferische und fröhliche Stimmung der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen weiter fort. Es gab u.a. ein Fußballturnier und viele Aktionen für Kinder wie z.B. das Labor Pfiff-Pfaff, wo unter fachkundiger Anleitung Experimente durchgeführt werden konnten. Ein Höhepunkt war das Song-Contest verschiedener Einzelsänger und Gruppen, wobei eine Elfjährige aus Albanien Siegerin wurde (Die Familie soll abgeschoben werden!) Daneben kam das Catering mit internationaler Küche nicht zu kurz. Viele Organisationen boten an ihren Informationsständen Vorträge mit anschließender Diskussion des Publikums an. Dazu gab es eine Podiumsdiskussion auf der Hauptbühne zum Thema Umwelt.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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