Anfrage der UWG: Freie Bürger bringt Thema in die Diskussion
In Bochum fehlen Tagespflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung

In Bochum fehlen Tagespflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung. Symbolfoto: Pixabay

„Familien, die Angehörige mit Behinderung zuhause betreuen, sind rund um die Uhr im Einsatz, 365 Tage im Jahr. Selbst mit zusätzlicher Unterstützung bleibt kaum Freiraum für eigene Belange und Aktivitäten. Eine kleine Auszeit würde im Rahmen der sogenannten Verhinderungspflege bestehen, bei der Menschen mit Behinderung für eine bestimmte Zeit in einer Einrichtung betreut werden. Allerdings fehlen entsprechende Angebote in Bochum“, sagt Hans-Josef Winkler, sozialpolitischer Sprecher der UWG: Freie Bürger.

„Unsere Anfrage zu dem Thema wurde nun von der Verwaltung beantwortet. Und es wurde bestätigt, dass es im Bochumer Stadtgebiet keine Möglichkeit einer Kurzzeitbetreuung für mehrfach schwerstbehinderten Menschen gibt. Aus diesem Grund werden Bochumer Bürgerinnen und Bürger an Nachbarstädte, insbesondere nach Essen, verwiesen“, sagt Winkler.

Seitens der Stadtverwaltung sei die Thematik aber nun in den Arbeitskreis „Bochumer Wohnheim und Werkstätten“ eingebracht worden, um aktiv auf ein entsprechendes Angebot der Bochumer Träger hinzuwirken. Die Bedarfsplanung zur Einrichtung von Kurzzeitbetreuungsmöglichkeiten obliege dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Nach hiesigem Kenntnisstand laufen von dort bereits Planungen, Kurzeitbetreuungsmöglichkeiten auf dem Bochumer Stadtgebiet zu ermöglichen. Derzeit befinde sich die Stadt Bochum in Gesprächen mit einem Träger, der ein Wohnprojekt in Bochum realisieren will, nachdem er bereits erfolgreich entsprechende Projekte in Essen aufgebaut hat und betreut.

Ziel des Wohnprojektes solle sein, Menschen mit Behinderung ein sozialraumorientiertes sowie selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und ihre Teilhabe zu stärken und zu fördern. Ein Bestandteil des Wohnprojektes seien hierbei vorübergehende Unterbringungsmöglichkeiten für (erwachsene) Menschen mit einer geistigen Behinderung, die im Rahmen Ihres Aufenthalts betreut und gefördert würden. Winkler: „Es ist gut, dass dieses Thema nun in der Diskussion ist. Wir werden die weitere Entwicklung im Auge behalten.“

Autor:

Ulli Engelbrecht (UWG: Freie Bürger) aus Bochum

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