Opfer von Gewalt müssen um ihre Rechte kämpfen

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11. war Diskussionsschwerpunkt auf der Montagsdemo.

Zur Geschichte: Die Truilljo-Diktatur in der Dominikanischen Republik war verantwortlich für die Ermordung die Schwestern Mirabal. Kämpferische lateinamerikanische Frauen riefen daraufhin am 25.11.1981 den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ aus, der sich zu einem internationalen Gedenktag an die Unterdrückung der Frauen ausweitete.

Nach einem Montagsdemolied begann die umfangreiche Debatte. Eine Rednerin berichtete über den Widerstand der Frauen in Kobane: "Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist ein gemeinsamer Gedenk- und Kampftag der Weltfrauen. Die Frauen in Kobane/Rojava kämpfen nicht nur gegen den faschistischen und extrem frauenfeindlichen IS-Terror, sondern auch für das Recht auf demokratische Selbstverwaltung und Verwirklichung von Frauenrechten. Dazu gibt es eine Veranstaltung am 25. November um 19 Uhr im Kultursaal der Horster Mitte, Schmalhorststraße 1a, in Gelsenkirchen. Daran nehmen auch die bekannten und preisgekrönten Journalistinnen Nour el Hoda Zaki Mohammed aus Ägypten sowie Saada Allaw aus dem Libanon teil, nachdem das ihnen zunächst verweigerte Visum erkämpft wurde". "Diese mutigen Frauen sind beispielhaft ihrem Kampfgeist um die Durchsetzung der Frauenrechte, zumal ihnen schreckliche Gräueltaten drohen, wenn sie in die Hände der IS-Faschisten fallen", ergänzte ein Redner.

"Die Rechte der Frauen werden in vielen Ländern der Welt mit Füßen getreten. Aber auch in Deutschland ist die Gewalt an Frauen weit verbreitet, vor allem im häuslichen Bereich", hieß es in einer weiteren Wortmeldung einer Rednerin. Einer der Moderatoren erläuterte: "Vor allem müssen Ehepartner teilweise sogar um ihr Überleben kämpfen, wenn sie durch häusliche Gewalt fliehen und krank sind, nicht arbeiten können und auf staatliche Hilfen wie z.B. ALG II oder Sozialhilfe angewiesen sind. Im Familienrecht gibt es große Lücken für den Status von Benachteiligten besonders bei getrenntem Haushalt oder Unterhaltszahlungen. Häufig verweigert der schuldige (Ex)Ehepartner diese Leistungen, so dass sie erst von dem Berechtigten eingeklagt werden müssen. Dieser Weg ist kompliziert und gerade für kranke Ehepartner oft unzumutbar". "Häufig müssen die Opfer sogar die an ihnen begangenen Straftaten durch ihren Ehepartner beweisen, und selbst die Beweise werden sogar angezweifelt. Ich kenne einen Fall, wo eine pflegebedürftige Person zu einer gerichtsmedizinischen Untersuchung soll, weil der Gegner ihre Arbeitsunfähigkeit anzweifelt", lautete eine weitere Wortmeldung.

"Zwar erhält der gewalttätige Ehepartner für einen begrenzen Zeitraum Hausverbot, damit ist das Problem nicht gelöst", argumentierte eine Rednerin.

"Weitere Diskriminierung von Frauen gibt es im beruflichen Bereich", setzte sich die Diskussion fort", nach wie vor werden Frauen bei der selben Tätigkeit schlechter als Männer bezahlt.

"In einigen Staaten gelten Frauen sogar als Urheber des Bösen, z.B. in Tunesien und deshalb wird das Unrecht an ihnen sogar legalisiert", sagte ein Redner, "in der Türkei wird von Erdogan behauptet, die Frauen können überhaupt nicht mit Männern gleichgestellt werden, da ihre Aufgabe vor allem die Geburt von Kindern und die Führung des Haushaltes ist. Viele Arbeiten können auch gar nicht von Frauen ausgeführt werden".

"Für allen unterdrückten Frauen ist es wichtig, dass sie sich zusammenschließen und gemeinsam um ihre Befreiung kämpfen. Je mehr Ungerechtigkeiten an die Öffentlichkeit kommen, desto vorsichtiger werden die Behörden", meinte eine Rednerin.

Nach einem Lied für die Befreiung der Frauen wurde über die Organisation der Protestkundgebung am 8.12.14 unter dem Motto "Wir haben die Schließung von Opel nie akzeptiert - wir tragen die Fackel des Widerstands weiter" diskutiert. Nach den Vorschlägen der Koordinierungsgruppe der Bundesweiten Montagsdemo sollen Redebeiträge von betroffenen Opelanern, Betriebsräten usw. angemeldet werden. Außerdem ist ein Kulturprogramm mit Künstlern vorgesehen. Weitere Einzelheiten werden am kommenden Montag besprochen, denn das Schwerpunktthema ist die Vorbereitung der Großkundgebung am 8.12.14.

Mit der Abschlusshymne endete die Kundgebung.

Ulrich Achenbach
Moderator

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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