Unhaltbare Zustände der Proberäume bei den BoSy entpuppen sich als bloße PR-Aktion für das Konzerthaus

Die Probenräume der BoSy nach dem aufwendigem Umbau für die Pop-Akademie | Foto: Ausschnitt
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Bisher hieß es immer die Probensituation der BoSy wäre unzureichend und könne nur durch einen leider nicht realisierbaren Umbau der Örtlichkeiten am Prinz-Regent-Theater verbessert werden.

Jetzt aber soll, wenn das Musikzentrum bezugsfertig ist, die Pop-Akademie in die jetzigen Proberäume der BoSy einziehen. Und siehe da, zu diesem Zweck ist geplant, diese Räume aufwendig umzubauen. Auf einmal geht es. Sogar eine schicke, neue Fassade soll das Gebäude bekommen (Der Plan).

„Ein weiters Mal stellt sich heraus, dass die Bürger getäuscht wurden!“ so Gregor Sommer aus dem Sprecherrat des Bürgerbegehrens. „Jetzt ist klar, wenn man es denn gewollt hätte, dann wäre natürlich auch ein Umbau der Örtlichkeiten am Prinz-Regent-Theater für die BoSy möglich gewesen. Die unhaltbaren Zustände wurden den Symphonikern über Jahre nur zugemutet, um den Neubau des Konzerthauses zu rechtfertigen.“

„Nunmehr kommt auch der eigentliche Plan des Kulturdezernenten ans Licht“, so Andreas Sierigk. „Die Stadt wollte unbedingt die Pop-Akademie und ein Konzerthaus. Die Erforderlichkeit des „Musikzentrums“ ließ sich da prima mit den schlechten Proberäumen rechtfertigen. Jetzt rechtfertigt man die städtische Anschubsubvention für die Popakademie in Form der mietfreien Überlassung der Proberäume damit, dass die Miete von fast 50.000 Euro für die Räume ohnehin bis Oktober 2018 zu zahlen wäre, weil man diese bis dahin gemietet hätte.“

Auch wird klar, wieso die Proberäume, trotzdem man die ganze Zeit den Umzug der BoSy in das „Musikzentrum“ plante, für solch eine lange Dauer, bis Ende 2018, angemietet wurden. Das Ziel war, die Politik auf diese Weise unter Zugzwang zu setzen und sie mit dem Problem zu beschäftigen, für die Räumlichkeiten am Prinz-Regent-Theater eine neue Nutzung zu finden. Denn Miete zahlen ohne Nutzung, das macht auch in Bochum keiner gerne. Entsprechend der gut geplanten Inszenierung zauberte jetzt SPD-Eiskirch die Pop-Akademie als Mietnachfolger aus dem Hut.

Kleiner Wermutstropfen, nicht die Akademie, wie sonst bei Hochschulen des Landes üblich, zahlt die Miete bis 2018, sondern die Stadt. „Da spart das Land mal wieder auf Kosten der Stadt“, so Gregor Sommer.

Die Pop-Akademie soll nach dem Vorbild der Akademie in Mannheim gebaut werden. Bei dieser sind gerade die privaten Investoren abgesprungen, so dass jetzt Stadt und Land ihre jährlichen Subventionen deutlich erhöhen mussten (http://www.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/mannheim-muss-mehr-zahlen-1.863719). „Wenn die Akademie erstmal steht, ist auch in Bochum zu befürchten, dass aus der Anschubsubvention eine Dauerleistung der Stadt wird, um die Akademie am Leben zu erhalten“, mahnt Gregor Sommer. Die Stadt Mannheim kostet ihr Engagement mittlerweile 690.000 Euro im Jahr, obwohl bis heute nicht nachgewiesen werden konnte, dass durch die Akademie in Mannheim irgendwelche privatwirtschaftlichen Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. Im Gegenteil die privaten Investoren haben sich als Gesellschafter zurück gezogen.

Weitere Informationen zum BÜRGERBEGEHREN "MUSIKZENTRUM":
http://www.facebook.com/Buergerbegehren.Musikzentrum
http://buergerbegehren-musikzentrum.de/

Autor:

Dr. Volker Steude aus Bochum

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