Gut für die Umwelt und die Geldbörse

Stromsparhelfer Hendrik Dietrich misst mit der Stoppuhr, wie viel Wasser pro Minute mit einem Perlator eingespart werden kann. | Foto: Foto: Caritas
  • Stromsparhelfer Hendrik Dietrich misst mit der Stoppuhr, wie viel Wasser pro Minute mit einem Perlator eingespart werden kann.
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Caritas bietet kostenlose Stromspar-Checks für Geringverdiener

Rund 60 Euro kann Andreas Leisner aus Langendreer ab sofort pro Jahr sparen: Für den 45-jährigen Frührentner, der Grundsicherung bezieht, ist das eine Menge Geld. Möglich gemacht hat dies der Stromspar-Check, den der Caritasverband für Bochum und Wattenscheid in seiner Wohnung durchgeführt hat. Ab Januar können auch andere Bochumer Haushalte von diesem neuen Beratungsangebot profitieren.

Teilnahmeberechtigt sind Personen und Familien, die Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Grundsicherung oder Wohngeld beziehen. Für sie ist die Energiesparberatung kostenlos – die Finanzierung erfolgt über das Landesmodellprojekt „NRW bekämpft Energiearmut“, das das Umwelt- und Verbraucherschutzministerium zusammen mit der Verbraucherschutzzentrale NRW und den regionalen Energieversorgern im Oktober 2012 gestartet hat.
Der Handlungsbedarf ist da: Landesweit mussten im Jahr 2010 rund 120.000 Haushalte wegen einer Stromsperre ohne Licht und warmes Wasser auskommen, drei Millionen Mal wurde die Zahlung der Stromrechnung angemahnt. Mit den ab Januar anstehenden Strompreiserhöhungen um durchschnittlich 12 Prozent wird sich dieses Problem noch verstärken. „Mit der Energiesparberatung für Geringverdiener möchten wir dieser Entwicklung entgegenwirken, indem wir den Haushalten zeigen, wie sie ihren Energieverbrauch und damit die Ausgaben dauerhaft senken können“, erklärt Susanne Middendorf, Caritas-Mitarbeiterin und Projektkoordinatorin.
Der Stromspar-Check findet vor Ort in der Wohnung der Betroffenen statt und umfasst zwei Besuche. Zunächst erfolgt eine umfassende Bestandsaufnahme, bei der die Berater sich anhand der Strom-, Heizungs- und Wasserabrechnung einen ersten Überblick verschaffen und die wichtigsten elektrischen Geräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Herd, Lampen, Computer oder Fernsehgeräte prüfen.
Anschließend werden die erhobenen Daten ausgewertet und in einen individuellen Energiesparplan eingearbeitet, der den Verbrauchern bei einem zweiten Besuch erklärt wird. Dabei werden auch gleich Soforthilfen wie Energiesparlampen, Steckdosenleisten mit Schalter oder Strahlregler für den Wasserhahn im Wert von bis zu 70 Euro eingebaut.
„Erfahrungen aus anderen Städten, in denen die Caritas schon seit 2008 Stromspar-Checks durchführt, zeigen, dass ein Durchschnittshaushalt mit 2,4 Bewohnern allein durch die Soforthilfen rund 100 Euro Strom im Jahr einspart“, berichtet Helmut Ebbert, der als Fachanleiter eine Fortbildung bei der Energieagentur Deutschland absolviert hat. „Damit lässt sich die Erhöhung des Strompreises im kommenden Jahr gut auffangen, ohne dass man auf Komfort verzichten muss.“
Neben den finanziellen Einspareffekten leistet das Projekt ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Gleichzeitig erhalten Langzeitarbeitslose die Chance, sich wieder ins Berufsleben zu integrieren. Denn die Beratungen in den Privathaushalten werden von sogenannten „Stromsparhelfern“ durchgeführt, die vorher arbeitslos waren und jetzt nach abgeschlossener Qualifizierung für die Caritas tätig sind. „So können sie die Betroffenen auf Augenhöhe beraten und werden von den Kunden gut akzeptiert“, sagt Helmut Ebbert.
Wer bei sich zu Hause einen kostenlosen Stromspar-Check durchführen lassen möchte, kann ab dem 7. Januar beim Caritasverband für Bochum und Wattenscheid unter Tel.: 30705-71 einen Termin vereinbaren. Anmeldungen sind außerdem per E-Mail möglich: energiesparservice@caritas-bochum.de.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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