Hordel ringt Wattenscheid nieder – Dramatik pur im Derby

Spannung, Kampf und Leidenschaft – diese drei Begriffe prägten den Sonntagnachmittag an der Hordeler Heide. In einem dramatischen Spiel besiegte der Westfalenligist DJK TuS Hordel im Bochumer Lokalderby die SG Wattenscheid 09 mit 4:3 (4:1). Ein Spiel, das die rund 500 Zuschauer mitriss und begeisterte.

Die knapp bemessenen Parkplätze rund um die Sportanlage des TuS Hordel sorgten dafür, dass der eine oder andere Zuschauer erst im Stadion ankam, als es schon 1:1 stand. Denn bereits nach vier Minuten ging der Gast mit 1:0 in Führung. Vaidas Rocys nutzte ein Missverständnis zwischen TuS-Keeper Manuel Pfetzing und Mirko Krüger und brachte seine 09er in Front.

Doch als Hordeler ist man es gewohnt in Rückstand zu liegen. Und wenn der TuS eine Stärke aufweist, dann die, dass man in der Lage ist, immer wieder Rückstände aufzuholen. So auch an diesem Nachmittag. Keine 180 Sekunden nach der Wattenscheider Führung nahm sich Serdar Bastürk ein Herz und zog aus der Drehung ab – Ausgleich zum 1:1.

Was dann folgte, darf getrost als Effektivität in Perfektion gewertet werden. Denn Wattenscheid war die spielbestimmende Mannschaft, doch nach 35 Minuten lag der Gastgeber plötzlich mit 4:1 vorne. Erst erzielte Mirko Krüger in der 19. Minute mit einem abgefälschten Schuss aus 18 Metern das 2:1, dann schnürte Abwehrspieler Thomas Woischnik einen Doppelpack – jeweils nach Vorarbeit von Serdar Bastürk.

Zwischenzeitlich stand das Spiel kurz vor dem Abbruch, nachdem Anhänger der SGW Bierbecher auf das Spielfeld geworfen hatten. Erst der Einsatz von Ordnungskräften und der Polizei beruhigte die Situation, so dass das Spiel weitergehen konnte.

Die zweiten 45 Minuten avancierten dann zu einer Abwehrschlacht sondergleichen. Nachdem Dawid Ginczek in der 51. Minute das 5:1 auf dem Fuß hatte und diese Chance zur endgültigen Entscheidung vergab, spielte nur noch der Gast aus Wattenscheid. Und binnen neun Minuten brachten zwei Standards nochmal richtig Spannung ins Spiel. Zunächst hatte Manuel Pfetzing Sven Preissing elfmeterwürdig gelegt – Milko Trisic verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (55.) – und dann segelte der Freistoß von Seraffetin Sarisoy aus 20 Metern über die schlecht postierte Hordeler Mauer ins Tor (64.).

Danach kamen die Hordeler kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Die Wattenscheider griffen extrem früh an und ließen den Grün-Weißen keinerlei Räume. Zumeist schlugen die Hausherren die Bälle hoch und weit nach vorne, wo jedoch kein Abnehmer aufzufinden war. Der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Aber mit unglaublichem Einsatz hielten die Hordeler dagegen und behaupteten den knappen Vorsprung.

In der nicht enden wollenden Nachspielzeit hätte Serdar Bastürk nach einem Konter das 5:3 machen müssen, der Ball strich aber hauchdünn am langen Pfosten vorbei. Als nach 94 Minuten dann endlich der Schlusspfiff ertönte, lagen sich die Hordeler in den Armen und feierten den Derbysieg.

Nach fünf Spieltagen lässt sich festhalten, dass ein Besuch im Stadion an der Hordeler Heide absolut lohnenswert ist. Mit sieben Punkten rangiert der TuS Hordel auf Platz 5 der Tabelle. Am kommenden Sonntag geht es für den TuS Hordel nach Olpe, danach steht das Heimspiel gegen den Aplerbecker SC an.

Bleibt zu hoffen, dass auch die Hordeler endlich wieder ihr Interesse für den TuS entdecken. Verdient hätte es diese Mannschaft allemal! Denn das Team von Trainer Frank Wagener spielt einen leidenschaftlichen Fußball mit hohem Unterhaltungswert.

Der TuS Hordel spielte mit: Pfetzing, Büscher, M. Wagener, Thormann, Sell, Woischnik (56. Nehlson), Bastürk, Osma, P. Rudolph (65. Wilhelm), Ginczek (86. Dunklau), Krüger

Tore: 0:1 Roncys (4.), 1:1 Bastürk (6.), 2:1 Krüger (18.), 3:1 Woischnik (28.), 4:1 Woischnik (35.), 4:2 Tirsic (55.), 4:3 Sarisoy (64.)

Zuschauer: 500

Autor:

Stephan Kottkamp aus Dortmund-Ost

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