Trainingsauftakt in Bochum
Osei-Tutu zurück zum VfL? Reis: "Ich würde mich nicht wehren!“

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In seiner ersten Zeit beim VfL Bochum sorgte Jordi Osei-Tutu vor allem offensiv für Furore. Jetzt könnte er ins VfL-Trikot zurückkehren. Foto: Molatta
  • In seiner ersten Zeit beim VfL Bochum sorgte Jordi Osei-Tutu vor allem offensiv für Furore. Jetzt könnte er ins VfL-Trikot zurückkehren. Foto: Molatta
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Das erste Testspiel an diesem Samstag vor Augen und weitere Neuzugänge im Kopf: Beim VfL Bochum hat Thomas Reis am Montag zum Trainingsauftakt über seine Erwartungen an die neue Mannschaft gesprochen und den Weg der nächsten Wochen skizziert. Zudem beschwor der Trainer die Einheit mit den Fans: „Wir werden versuchen, gemeinsam wieder das Unmögliche zu erreichen!“

Nach der ersten Trainingseinheit sprach Thomas Reis über…

…das zweite Jahr Bundesliga unter finanziell schwierigen Bedingungen:
Wir wissen, dass wir wieder alles dafür tun müssen, um überhaupt Chancen zu haben, die Liga zu halten. Wir gehen dieses Mal etatmäßig nicht als Vorletzter ins Rennen, sondern noch ein Stück weiter unten. Die Aufsteiger müssen sich zwar auch erstmal wieder zeigen in der 1. Liga, aber allein von den Namen her wird das nicht einfach für uns. Es ist schwierig, jetzt drei Kandidaten zu nennen, die unten stehen werden. Der VfL wird wahrscheinlich dazu gerechnet, aber das ist mir völlig egal. Das war im letzten Jahr auch so.

…den Weg zum Klassenerhalt:
Wir waren in der vergangenen Saison eine richtige Einheit, was Mannschaft und Fans anbelangt. Auch unsere Auswärtsspiele waren gefühlt Heimspiele. Das zeigt, dass die Euphorie da ist und dass die Mannschaft in den letzten zwei Jahren etwas Tolles geleistet hat. Wir werden versuchen, gemeinsam wieder das Unmögliche zu erreichen.

Zurzeit ist die Trainingsgruppe für Thomas Reis noch übersichtlich.
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…den aktuell noch sehr kleinen Trainingskader:
Die Nationalspieler kommen nach und nach dazu. Die meisten sind geplant für den Montag nächster Woche. Asano hat noch etwas länger Urlaub, er stößt zum 30. Juni dazu. Bei Goralski ist es noch etwas länger, ihn erwarten wir am 4. Juli. Aber er bringt sicher genug Erfahrung mit, sich an gewisse Taktiken bei uns zu gewöhnen.

…die Trainingsarbeit bis zum ersten Pflichtspiel:

Es ist alles kein Hexenwerk. Bis zum DFB-Pokalspiel sollten die Abläufe schon drin sein, das ist meine Aufgabe. Und ich bin auch fest überzeugt, dass ich es bis dahin hinbekomme. In der ersten Trainingswoche ist es wichtig, die Jungs behutsam aufzubauen. Wir versuchen uns Grundsubstanz anzueignen, ohne zu überpacen. So lernt man die Jungs auch ein bisschen mehr kennen. Ab der zweiten Woche wird es dann schon intensiver. Wir werden auch konditionell bis nach dem Trainingslager intensiv arbeiten, aber wichtig ist auch, dass die Kugel immer am Fuß ist.

…weitere Aktivitäten auf dem Transfermarkt:
Natürlich schauen wir uns noch um. Wir wollen den Kader möglichst gut verstärken, aber wir machen auch keine Schnellschüsse. Und du brauchst eine gewisse Erfahrung, du kannst auch nicht nur mit jungem Gemüse rumrennen. Du brauchst Spieler, die in der Lage sind, hier vor den Fans zu spielen.

Manuel Riemann wird sich zumindest teilweise an eine neue Innenverteidigung gewöhnen müssen. Nach dem Abgang von Maxim Leitsch hat der VfL noch Bedarf auf dieser Position. Foto: Schütze
  • Manuel Riemann wird sich zumindest teilweise an eine neue Innenverteidigung gewöhnen müssen. Nach dem Abgang von Maxim Leitsch hat der VfL noch Bedarf auf dieser Position. Foto: Schütze
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…die größte Baustelle im Kader:
In der Innenverteidigung ist mit Sicherheit noch etwas offen. Für das erste Testspiel am Samstag haben wir gerade mal einen etatmäßigen Innenverteidiger mit Lampropoulos. Masovic und Bella-Kotchap haben noch etwas länger Pause, Mit Leitsch ist ein weiterer Spieler gegangen. Da ist auf jeden Fall noch Bedarf. Ein neuer Innenverteidiger hat Priorität!

…ein Comeback von Jordi Osei-Tutu im VfL-Trikot:
Jordi hat bei uns damals zum Ende hin einen Riesenschritt gemacht. Er hat eine gute Dynamik. Und Dynamik im eigenen Team zu haben, ist immer schön. Ich würde mich nicht wehren.

…die mögliche Rolle von Osei-Tutu:
Damals wollte sein Verein Arsenal, dass wir ihn eher defensiv ausbilden. Aber er hat bei uns vor allem offensiv sehr überzeugt und hat das gut gemacht. Er ist jemand, der die ganze Außenbahn spielen könnte. Er hat seit seinem Abgang aus Bochum allerdings auch viele negative Dinge erlebt, gerade mit Verletzungen.

…die Erwartungen an Kevin Stöger:
Ich bin immer etwas vorsichtig. Wir hatten auch im letzten Jahr mit Eduard Löwen gewisse Hoffnungen… Und gerade, was Standards anbelangt, ist Kevin natürlich auch prädestiniert, gute Standards zu spielen. Mit Hofmann haben wir Größe hinzugewonnen, so dass wir insgesamt vielleicht auch über Standards noch gefährlicher werden können. Aber ich erwarte von Kevin auch das, was er damals beim VfL gezeigt hat - dass er unsere hoffentlich schnellen Spieler entsprechend in Szene setzt, die dann wiederum unseren Stürmer füttern. Diesen Anspruch habe ich an ihn Aber ich denke, den wird er auch an sich selbst haben.

Trotzt dem Alter und bislang auch jeder Konkurrenz: Anthony "Toto" Losilla. Foto: Schütze
  • Trotzt dem Alter und bislang auch jeder Konkurrenz: Anthony "Toto" Losilla. Foto: Schütze
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…den polnischen Nationalspieler Jacek Goralski als neue Konkurrenz für Anthony Losilla:
Schon vor meiner Zeit wurde immer mal die Frage gestellt, wann Toto abgelöst wird. Bisher hat es noch keiner geschafft, was zeigt, was für ein Sportmann er ist und wie er sich auf eine Saison und auf Spiele vorbereitet. Wir sind mit Goralski auf jeden Fall flexibel und haben mit ihm einen sehr aggressiven Spieler für den VfL Bochum hinzugewinnen können. Ich bin froh, wenn er eine gewisse Mentalität mitbringt. Wenn wir mittlerweile sogar Nationalspieler zum VfL Bochum holen können, sind wir auch schon wieder ein Stück weiter.

…die künftige Besetzung im Sturm nach dem Abgang von Polter nach Schalke:
Für den Angriff suchen wir verschiedene Spielertypen, mit denen wir flexibel sind. Mit Zoller haben wir einen Stürmer, der das spielen kann. Mit Hofmann haben wir einen, der sehr groß ist. Und mit Locadia hatten wir in der letzten Saison einen, der noch ein anderer Spielertyp war. Aber es ist auch nicht ganz einfach, Stürmer zu finden. Die sucht jeder - man hat ja gesehen, dass der Nachbarverein auch Stürmer gesucht hat.

Bleibt Jürgen Locadia doch in Bochum? Reis hätte nichts dagegen. Foto: VfL
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…eine Weiterverpflichtung von Jürgen Locadia:
Ich sehe das als etwas schwierig an, aus wirtschaftlicher Sicht. Aber auch da würde ich mich nicht wehren. Er hat gezeigt, dass er etwas kann – aber auch noch nicht das, was er wirklich könnte. Ein Jahr bei uns hätte ihm nochmal ganz gutgetan.

…ein mögliches VfL-Interesse an Stuttgarts Philip Förster:
Er bringt genug Erfahrung mit. In Stuttgart hat er jetzt eine leichte Delle gehabt. Aber er ist ein Spielertyp, der die Achter-Position spielen kann, der Box-to-Box spielen kann, aber auch auf der Doppelsechs.

…das erste Testspiel an diesem Samstag beim Wuppertaler SV:

Wir wollen in Wuppertal bestmöglich und seriös spielen. Wir müssen im Wettkampfmodus sein, sonst kann das auch böse in die Hose gehen. Aber wir werden den einen oder anderen Jugendspieler mit hinzunehmen. Es ist jedenfalls nicht geplant, dass irgendwer an diesem Samstag schon komplett über 90 Minuten spielt – gerade nicht einer von den etwas älteren Herren.

…die Probleme im Winter, wenn die Bundesliga wegen der WM in Katar acht Wochen pausiert:
Wenn du acht Wochen ins Nichts trainierst, ist das schon heftig. Du kannst auch nicht vier Wochen frei machen, dann musst du nochmal eine komplette Vorbereitung machen. Da müssen wir schauen, wie wir das am besten gestalten. Eine Grobplanung ist im Kopf, aber bis dahin sind noch einige Spiele zu gehen. Jetzt schaue ich erstmal, dass wir die 15 Spiele bis dahin gut spielen, damit ich in der WM-Pause dann auch noch Trainer bin.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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