Die erste Bierkutschermützenträgerin - Managerin der A40-Sperrung ausgezeichnet

Hugo Fiege zeichnete mit seinem Bruder Jürgen Fiege Annegret Schaber mit der Moritz Fiege-Bierkutschermütze aus. | Foto: Molatta
2Bilder
  • Hugo Fiege zeichnete mit seinem Bruder Jürgen Fiege Annegret Schaber mit der Moritz Fiege-Bierkutschermütze aus.
  • Foto: Molatta
  • hochgeladen von Ernst-Ulrich Roth

„Wir freuen uns sehr, mit der Straßenbau-Ingenieurin Annegret Schaber die Verantwortliche für ein Projekt zu ehren, das bundesweit große Beachtung fand“, so Jürgen und Hugo Fiege, die Geschäftsführer der Privatbrauerei Moritz Fiege. „Die Aktion, die bei Bürgern und Verantwortlichen im Vorfeld allergrößte Bedenken ausgelöst hatte, begeisterte uns alle durch ihre konsequente, hochprofessionelle und reibungslose Umsetzung. Damit hat das Projekt nach innen und außen das positive Image des Ruhrgebiets weiter gefestigt als eine Region von zupackenden Menschen, die was draus machen.“

Was als Chaos angekündigt wurde, verwandelte sie mit ihrem Team in eine beispiellose Erfolgsgeschichte: Für das gelungene Management der A40-Vollsperrung von Juli bis September 2012 zeichnet die Privatbrauerei Moritz Fiege die Bauingenieurin Annegret Schaber vom Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen heute mit der begehrten Bierkutschermütze aus. Die Projektleiterin ist die erste Frau, die, stellvertretend für ihr gesamtes Projektteam, den mit 5.000 Euro dotierten Ruhrgebietspreis in Händen halten darf. Die Auszeichnung wird in diesem Jahr zum 11. Mal vergeben.

„Ich nehme die Bierkutschermütze stellvertretend für mein großartiges Team bei Straßen.NRW an, das einen enormen Kraftakt gemeistert hat. Es ist ein gutes Gefühl, dass wir Straßenbauer, die häufig zu Unrecht einen auf den Hut bekommen, in der Öffentlichkeit nun auch einmal positiv wahrgenommen werden", so die Preisträgerin Annegret Schaber.

Das muss ein Aprilscherz sein
Damit war zu Beginn des Großprojekts wahrlich wirklich zu rechnen. Als die gebürtige Hernerin Annegret Schaber im Jahr 2010 erstmals in Politik und Verwaltung dafür warb, die A40 während der Sanierung des Stadttunnels und der Erneuerung einer Brücke in Essen für drei Monate komplett zu sperren, glaubten die Verantwortlichen zunächst an einen Aprilscherz. Was würden die 80.000 Brummi- und Pkw-Fahrer sagen, die täglich Umwege würden fahren müssen? Rasch wurde klar, dass die heute 55-jährige Diplom-Ingenieurin, die seit mehr als 30 Jahren in Diensten von Straßen.NRW steht, es tatsächlich ernst meinte. Unerschrocken und mit aller Überzeugungskraft stemmte sie sich gegen die drohende Alternative – eine mindestens zwei Jahre währende Dauerbaustelle mit jeweils einer gesperrten Fahrspur.

Positives Echo für das Ruhrgebiet
Zweieinhalb Jahre dauerte die Vorbereitung, bis am 7. Juli die Sperrung der umstrittenen Verkehrsader durch das Ruhrgebiet tatsächlich umgesetzt wurde. Das Revier hielt den Atem an, erwartete man doch allerorten Dauerstau und den absoluten Verkehrskollaps. Medien richteten Notrufe für entnervte Autofahrer und Anwohner ein. Doch die Telefone schwiegen, alles blieb ruhig - vom ersten bis zum letzten Tag. „Drei Monate A40-Vollsperrung – und kein Tag Chaos“, staunte im September 2012 ie gesamte Region.

Arbeit, Planung, Teamgeist, Regeln
Annegret Schaber und ihr Team hatten das scheinbar Unmögliche möglich gemacht: Innerhalb von nur drei Monaten wurden für insgesamt knapp 20 Millionen Euro fünf Brücken saniert, eine Brücke erneuert, ein Tunnel nachgerüstet, gut zehn Kilometer Flüsterasphalt aufgebracht und Lärmschutzwände, Entwässerungsleitungen und Schutzeinrichtungen erneuert. Eine Arbeit, die gut und gerne auch für 24 Monate gereicht hätte! Harte Arbeit, kluge Planung, Teamgeist und klare Regeln führten letztlich zum Erfolg. Annegret Schaber: „Uns war es ein persönliches Anliegen, die Aktion zum Wohle aller gut hinzubekommen, denn die A40 ist keine normale Straße, sondern eine zentrale Verkehrsader, auf der viele Menschen tagtäglich unterwegs sein müssen. Ich war mir sehr sicher, dass es kein Chaos geben würde. Dass die Sache jedoch so reibungslos laufen würde, hat uns alle überrascht. Und dem Ruhrgebiet hat es richtig gut getan, dass diese Aktion bundesweit ein so positives Medienecho ausgelöst hat. Zudem können wir selbst aus dieser Aktion wertvolle Schlüsse für die Optimierung unseres Baustellenmanagements ziehen.“

Preisgeld fördert evangelische Jugendarbeit
Mit dem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro unterstützen Annegret Schaber und ihr Team die Stiftung Weigle-Haus in Essen. Die evangelische Einrichtung direkt an der A40 bietet Gemeinschaft und Aktivitäten für Kinder und Jugendliche an.

Hugo Fiege zeichnete mit seinem Bruder Jürgen Fiege Annegret Schaber mit der Moritz Fiege-Bierkutschermütze aus. | Foto: Molatta
Annegret Schaber (m.), Projektleiterin Bau des Landesbetrieb Straßenbau NRW, wird neue Bierkutschermützenträgerin der Privatbrauerei Moritz Fiege. Gemeinsam mit ihrem Team, Hugo (2.v.l.) und Jürgen Fiege (4. v.l.) sowie zwei Brauereimitarbeitern posiert sie auf dem Tunnel oberhalb der Autobahn A40 in Essen. Als Projektverantwortliche hatte sie 2012 zur Sanierung der stark befahrenen Autobahn in Essen eine dreimonatige Vollsperrung anstelle einer rund zweijährigen Dauerbaustelle geplant und durchgesetzt. | Foto: Stefan Kuhn
Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.