Großbrand in Riemke - Aktuelle Entwicklung an der Einsatzstelle - Luftmessungen weiter negativ

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Wieder ein Großbrand an der Rensingstraße in Bochum-Riemke. Zwei Hallen voller Kunststoff und dem, was die Bochumer in die Gelben Säcke werfen, brannten lichterloh. Gegen 5 Uhr wurde am Dienstag, 27. August, die Feuerwehr in Bochum von Mitarbeitern der AGR, Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet, ehemals „Kost“ alarmiert. „Der Brand ist wohl gegen 4 Uhr ausgebrochen“, so AGR-Pressesprecher Michael Block. „Zur Brandursache können wir noch nichts sagen.“ In der Vergangenheit hatte es immer wieder mal bei der Entsorgungsfirma Kost gebrannt, die von der AGR übernommen wurde.

Die Feuerwehr Bochum hat ein Bürgertelefon eingerichtet unter: 0234 – 9254-938

Seit 04:58 Uhr ist die Feuerwehr Bochum in Bochum Riemke im Einsatz. An der Rensingstraße brennen zwei Lagerhallen in voller Ausdehnung. Derzeit ist die Feuerwehr mit über 150 Einsatzkräften im Einsatz. Neben der Feuerwehr Bochum sind auch Einsatzkräfte aus Herne, Dortmund, Gelsenkirchen und Essen mit Spezialfahrzeugen vor Ort.

Mit drei Wasserwerfern, fünf Strahlrohren und drei Wenderohren über zwei Drehleitern und einen Teleskopmasten aus Dortmund läuft ein umfassender Löschangriff, um eine weitere Brandausbreitung zu verhindern. Ein Verwaltungsgebäude sowie eine weitere Lagerhalle sind derzeit bedroht.
Aus mehreren hundert Meter Entfernung wurden Schlauchleitungen zur Einsatzstelle verlegt, um weiteres Löschwasser zu bekommen. Die Stadtwerke Bochum haben den Druck im Bereich der Einsatzstelle auf Anforderung der Feuerwehr erhöht. Durch den enormen Löschwasserverbrauch kann es im Bereich Riemke zu Druckschwankungen kommen.
Eine deutlich sichtbare Rauchwolke breitet sich Der Rauch breitet sich westlich aus und zieht derzeit über die nordwestlichen Stadtteile von Bochum, den Süden von Herne und weiter nach Gelsenkirchen und Essen bis nach Duisburg. Vier Messfahrzeuge sind derzeit in Bochum und Herne im Einsatz, um mögliche Gefahren durch den Brandrauch zu identifizieren. Bisher konnten keine Schadstoffe durch die Fahrzeuge nachgewiesen werden. Neben der Feuerwehr werden auch durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) mit zwei Messfahrzeugen Luftmessungen durchgeführt.
Bewohner der nördlichen Bochumer Stadtteile (Riemke, Hofstede, Hordel und Günnigfeld) werden aufgrund der möglichen Geruchsbelästigung gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Brand ist unter Kontrolle

Seit 11:00 Uhr ist der Brand unter Kontrolle. Die Rauchentwicklung hat stark nachgelassen, sodass sich die deutlich sichtbare Rauchwolke, die über das westliche Ruhgebiet gezogen ist, in Kürze auflösen wird. Dennoch kann es im Nahbereich westlich der Einsatzstelle nach wie vor zu Geruchbelästigung kommen. Anwohner in diesem Bereich sollten daher weiterhin Türen und Fenster geschlossen halten. Der Messeinsatz der Feuerwehr und des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) verlief bisher negativ. Es konnten keinerlei Gefahrstoffe nachgewiesen werden.

Eine Brandausbreitung auf eine dritte, direkt angrenzende Halle sowie ein Verwaltungsgebäude konnte verhindert werden. Jetzt werden gezielt Brandnester in den beiden ausgebrannten Hallen über eine Drehleiter, einen Teleskopmasten der Feuerwehren Dortmund sowie über Strahlrohre durch Hallentore abgelöscht. Dies gestaltet sich jedoch als schwierig, da Teile der Dachkonstruktion eingestürzt sind und ein Innenangriff aufgrund der Einsturzgefahr nicht möglich ist.

Mittlerweile wurden für die Löschwasserversorgung mehr als 5 Kilometer Schlauch verlegt. In Spitzenzeiten erfolgte die Brandbekämpfung mit 10.000 Litern Wasser pro Minute.

Es sind weiterhin rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren sowie des Technischen Hilfswerkes im Einsatz.

Die Feuerwehr Bochum hat ein Bürgertelefon eingerichtet unter: 0234 – 9254-938

Aktuelle Entwicklung an der Einsatzstelle – Stand 15:00 Uhr:

Derzeit laufen die Aufräum- und Nachlöscharbeiten an der Einsatzstelle in Riemke. Erschwert werden diese durch die einsturgefährdete Dachkonstruktion der Lagerhalle. Somit ist ein Betreten der Halle nur sehr eingeschränkt möglich und ein gezieltes Ablöschen der Abfallberge in der Halle kann erst erfolgen, wenn Teile der Halle abgerissen sind. Diese Abrissarbeiten sollen möglichst zeitnah beginnen. So lange wird eine Brandwache der Feuerwehr vor Ort bleiben, um ein erneutes Aufflammen der Brandnester zu verhindern.

Zudem werden die ersten Schläuche wieder zusammengerollt und die Einheiten verlassen nach und nach die Einsatzstelle. Derzeit sind aber immer noch knapp 90 Einsatzkräfte vor Ort.

Gleich zu Beginn des Einsatzes gab es einen verletzten Feuerwehrmann. Der Beamte trat bei den Löscharbeiten in einer Böschung in ein Wespennest und wurde mehrfach gestochen. Er musste zur Behandlung in ein Krankenhaus transportiert werden.

Aktuelle Entwicklung an der Einsatzstelle – Stand 16:45 Uhr:

Die Einsatzstelle in Riemke hat sich mittlerweile deutlich reduziert. Die Sperrung der Rensingstraße konnte aufgehoben werden. Lediglich auf dem Gelände des Recyclingunternehmens sind jetzt noch etwa 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr eingesetzt. Mit zwei Wasserwerfern und zwei Strahlrohren werden Brandnester abgelöscht bzw. wird eine erneute Brandentstehung verhindert.

Eine sehr leichte Rauchentwicklung ist nur noch im direkten Einsatzumfeld feststellbar. Weiterhin durchgeführte Messungen verliefen nach wie vor negativ.


Mehr zum Thema:

>>Großbrand in Bochum

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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