Wie wirklich alles begann...(Teil 1)
Let's start with ABC feiert in diesem Jahr sein 15 jähriges Bestehen.

Foto: N.Hölter
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Es war kalt und regnerisch an diesem Morgen des 11.April 2006 als wir die Wohnung in Bochum verliessen. Heute war der Tag an dem es kein zurück gab. Meine damalige Lebensgefährtin hatte sich vorgenommen, mir ihre Familie auf den Philippinen vorzustellen. Ab Bochum Hauptbahnhof ging es mit dem ICE zum Flughafen Frankfurt a.M.
Im Flughafen angekommen wurde dann das 2. Frühstück eingenommen, bevor es zum „Check-In-Schalter“ der Fluggesellschaft GULF AIR ging. Unser Gepäck sollten wir bis Manila nun nicht mehr wieder sehen. Natürlich hatten wir großzügiges Handgepäck, sogar mit Strickjacken ausgerüstet, wofür ich meine damalige Lebensgefährtin beim packen schon heftig kritisiert hatte. Nach einem super schönen Start des Airbus A 340, ich liebe Starts und Landungen , angenehmen Flug, landeten wir Stunden später in den Vereinigten arabischen Emiraten, genauer gesagt in Bahrain. Hier gab es nach einer Flugzeit von ca. 6 1 /2 Stunden Flugzeit den 1. Zwischenstopp unserer langen Reise.
Überrascht war ich von dem Prunk des Flughafengebäudes, den vielen Shops und Restaurants. Vor allem aber auch von der Kälte innerhalb des Airports. Hier erklärte sich mir auch die „Zwangsmitnahme“ meiner Strickweste. Es ist wohl so als würden die Scheichs nicht so gerne schwitzen. Das komplette Gebäude war mit Klimaanlagen auf von mir gefühlten 12 Grad herunter gekühlt. Ohne die Strickjacke wäre wohl Bahrain meine letzte Ruhestätte wegen Unterkühlung geworden. Ich danke noch heute meiner damaligen Lebensgefährtin für den „heissen Tipp“ Nun sie musste es wissen, flog sie doch regelmäßig mit ihrem später verstorbenen Mann in ihre Heimat.
Wenige Stunden später, ich weiß nicht mehr genau wie lange unser Aufenthalt angedauert hat, wurden wir zu unserem Gate gerufen, die Reise sollte weitergehen Richtung Hong Kong. Diese Etappe war für einen Raucher wie mich eine echte Herausforderung. Nach ca. 15 Stunden Flugzeit, in der ich mir nicht nur einmal die Frage gestellt habe, ob der Pilot auch genug Treibstoff in Bahrain nachgetankt hatte, landeten wir wohlbehalten in Hong Kong.
Mein Gott, was war das für ein Anflug, 2006 war der neue Flughafen von Hong Kong noch im Bau befindlich und wir flogen hindurch zwischen die Wolkenkratzer Hong Kongs, man hatte das Gefühl mit den Tragflächen der Maschine die großen Antennen von den Hochhäusern abzurasieren.
War ich in Bahrain schon stark beeindruckt von den Flughafenterminals, so sollte ich hier meinem Mund vor erstaunen nicht mehr zubekommen. Tausende von Menschen, Passagieren, Personal usw. tummelten sich wie in einer kleinen Stadt durch die Gänge. Einige eilten zu den Ausgängen, nämlich diese, dessen Ziel-Destination Hong Kong war. Andere so wie wir nutzten die Zeit uns die Shops, Restaurants anzusehen, aber nicht bevor ich Station in der „Smoking Area“ gemacht hatte. Hier hätte es mich fast von den Hufen geholt. Der sehr kleine Raucherraum, dessen Lüftung wohl nicht so richtig funktionierte war voll mit rauchenden Menschen. Nachdem ich 3 Mal Luft geholt hatte, ohne mir eine Zigarette anzuzünden, war mein Bedarf an Nikotin für den Weiterflug gedeckt.
First call for the Passengers to Manila.
Unserem Ziel deutlich näher gekommen stiegen wir etwas übermüdet aber erwartungsfroh in die Maschine, die uns nach Manila bringen sollte. Nach gut 2 Stunden Flugzeit betraten wir den Flughafen Ninoy Aqino überglücklich. Wie durch Zauberhand konnten wir hier unser Gepäck am Laufband abholen. Welche logistische Meisterleistung. Wir erinnern uns, das Gepäck hatten wir in Frankfurt am Main aufgegeben und ist weder in Bahrain noch Hong Kong abhanden gekommen. Natürlich wird es auch Passagiere gegeben haben, die andere Erfahrungen gemacht haben. Dann hatten wir eben Glück.
Unser Hauptziel Zamboanga City wird nur 2 Mal am Tag angeflogen, einmal am Vormittag, das nächste Mal gegen Spätnachmittag. Wir mussten also um einen Zwischenstopp im Hotel erweitern. Das ist durchaus nicht immer so, wenn man Glück hat, erwischt man noch die 2. Maschine am Anreisetag in Manila.
Die Tür des Flughafengebäudes öffnet sich und ich denke mich trifft der Schlag. Ihr kennt das sicher, wenn man eine Auftaupizza aus dem Backofen holt und euch ein Schwall Hitze entgegen strömt, so hat es sich für mich angefühlt. Vermischt mit dem Geruch ( Gestank) einer Metropole wie Manila. Manila gehört mit seinen ca. 23 Millionen Einwohnern zu den zehnt größten Weltstädten, darunter belegt sie Platz 5
Die Klamotten am Leib beginnen auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit sofort damit, mit dem eigenen Körper eine Einheit zu bilden. Ab ins Taxi (mit Aircon) und zum in der Innenstadt gelegenen „City State-Tower-Hotel“ wo wir uns für eine Nacht eingebucht hatten. Hier mal vernünftig duschen, die Gegend um das Hotel herum etwas erkunden, Beine vertreten, etwas essen und das Flair dieser Stadt in sich aufnehmen.
Nun übermannte uns doch die Müdigkeit. Die Strapazen der Reise, es waren immerhin ca. 23 Stunden Flugzeit….ohne die Wartezeiten bei den Zwischenstopps an den Flughäfen dazu gerechnet. Es sollte dann am nächsten Morgen nach einem doch eher spartanischen Frühstück weiter gehen. Nun mit dem Taxi Fahrt aufnehmen durch eine Stadt von der man das Gefühl hatte „verschlungen“ zu werden. Der kleine philippinische Taxifahrer, ich betone das weil ich mich mit meinen 1,70 m schon sehr groß fühlte in diesem für mich neuen Land, sprach mich „indirekt“ auf ein Geschenk aus Deutschland an. Er wolle kein Trinkgeld, er dachte eher an 5,-Euro, zur Erinnerung, er sammele ausländische Währung . Mit einem Augenzwinkern habe ich ihm natürlich seine „Sammlung“ vervollständigt.
Wer oder was würde mich in Zamboanga erwarten ?. Wir bestiegen am frühen Vormittag die Maschine der Philippinen Airlines, von denen ich erfahren hatte die Gesellschaft dürfte aus Sicherheitsbedenken in Europa gar nicht mehr landen, weil man ihnen die Landerechte entzogen hatte. Ausserdem würden sie die ausgemusterten Maschinen der deutschen Lufthansa aufkaufen, reparieren, warten und für ihre vielen Inlandsflüge nutzen. Immerhin besitzen die Philippinen 19 Flughäfen die täglich von Manila aus angeflogen werden.
Die größten Inseln der Philippinen sind die im Norden liegende Insel Luzon, der Zweitgrößten Insel Mindanao und im Süden gelegene Inseln Samar und Negros.
Nachdem wir unser Gepäck dann wieder für seine vorerst letzte Reise aufgegeben hatten war ich auf „unseren Flieger“ sehr gespannt. Mein „fachmännischer Blick“ schaute auf die Karosserie, wie man es bei einem Auto so macht, um zu sehen wie sicher es ist, ohne wirklich Ahnung zu haben. Dann wieder der Gedanke der einem die Flugangst etwas nehmen könnte:
„Auch der Pilot und die Stewardessen werden ja wohl Familien zuhause haben und möchten auch gesund nach hause kommen.“
Also, rein in die Maschine, die wirklich einen sauberen unerwartet guten Eindruck bei mir hinterließ. Gegenüber den Flügen, Starts und Landungen im Vorfeld war es doch nur noch ein Katzensprung von ca. 1 Stunde und 40 Minuten als wir etwas holprig auf dem Flughafen „Zamboanga International“ aufsetzten. Wir waren angekommen. Nun nur noch mit einem kleinen „Aircon“ wie die Kleinbusse dort genannt werden, zugelassen für 16 Personen (in Europa für 8 Per.) vom Flughafen zum etwa 35 Kilometer entfernten Bolong Beach, wo die Wiege der heutigen Organisation „Let’s start with ABC“ steht.
Das Abenteuer Philippinen konnte für mich beginnen. Wie und was daraus geworden ist kann man nachlesen. Ich werde gerne auch die Geschichte an dieser Stelle weiter erzählen bis zum Tag unseres Jubiläums am 17.04.2021

Foto: N.Hölter
Foto: N.Hölter
Autor:

Norbert Hölter aus Bochum

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