Corona-Testzentrum
Hat ein Bochumer Unternehmer falsche Test-Zahlen abgerechnet?

Foto: Pixabay

Das Gesundheitsamt der Stadt Köln überprüft seit dem Mittag ein mobiles Corona-Testzentrum im Stadtteil Marsdorf. Der Betreiber - ein Bochumer Unternehmen (nach Recherchen soll es sich um die Firma MediCan aus Wattenscheid handeln) - soll dem Land falsche Zahlen zur Abrechnung geschickt haben.

Zwei Ärzte des Kölner Gesundheitsamtes sind vorgefahren. Ihr Ziel: ein Bus vor einem großen Möbelhaus in einem Gewerbegebiet im Kölner Westen. Hier können Kunden und Besucher einen Coronatest absolvieren. Die beiden Mediziner kontrollieren regelmäßig die rund 360 Corona-Testzentren in der Stadt. Vor allem auf die Hygiene wird geachtet.

Meist sind es Hinweise von Bürgern, denen nachgegangen werde, so einer der beiden Ärzte, die anonym bleiben wollen. Doch heute sind die zwei aus einem anderen Grund hier.

Falsche Zahlen ans Land ?
Denn laut einer Recherche von WDR, NDR und der SZ soll der Betreiber der Einrichtung, ein Bochumer Unternehmen mit vielen Teststellen im Land, geschummelt und sich bereichert haben. Und nun prüft das Kölner Gesundheitsamt: Deckt sich die Zahl der Tests mit der Zahl, die das Unternehmen regelmäßig dem Land für die Abrechnung meldet?

Nach einer halbstündigen Überprüfung kommen die beiden Ärzte aus dem Bus. Zu den Vorwürfen wollen sie nichts sagen. Die Mediziner müssen weiter zur nächsten Kontrolle.

Das Bochumer Unternehmen bietet 54 Testzentren in 36 Städten Deutschlands an, Schwerpunkt ist NRW.

Laut Testverordnung des Gesundheitsministeriums dürfen: "Die zu übermittelnden Angaben keinen Bezug zu der getesteten Person aufweisen." Paragraf 7, Absatz 4.

Das bedeutet: Die Testzentren dürfen keine Namen und keine Anschrift der Getesteten übermitteln, sie müssen noch nicht mal nachweisen, dass sie überhaupt Antigentests eingekauft haben. Abrechnen können die Teststellen pro Bürgertest 18 Euro, die sich aufteilen in zwölf Euro für die eigentliche Testung und bis zu sechs Euro für das Material. 
Für die Abrechnung reicht es aus, wenn sie den Kassenärztlichen Vereinigungen lediglich die nackte Zahl der Getesteten ohne jeglichen Beleg übermitteln - und schon wird ihnen kurze Zeit später das Geld überwiesen.

Quelle: WDR/weitere div. Nachrichtenportale

Autor:

Rainer Bresslein aus Wattenscheid

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