"Grubengold"-Ensemble begeistert mit seiner ganz eigenen Version von "Don Quijote"

Auch an der Prinz-Regent-Straße erkennt man Don Quijote an seiner eigenwilligen Kopfbedeckung. | Foto: Schuck
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„Du siehst die Welt und siehst sie nicht“, heißt es in der „Don Quijote“-Adaption des interkulturellen „Grubengold“-Ensembles am Prinzregenttheater. Und genau darum geht es – um den ganz eigenen Blick jedes einzelnen auf die Realität. Und darum, dass sich das Nachsinnen über utopische Hoffnungen und das Abgleiten in den Wahnsinn nicht immer klar voneinander unterscheiden lassen.

Dabei werden die Träume des Ritters, die Miguel de Cervantes an der Schwelle vom 16. zum 17. Jahrhundert in seinem Roman „Don Quijote“ gestaltet hat, mit denen konfrontiert, die junge Erwachsene heute haben: eine umweltgerechte Energieversorgung, ein unmittelbarer Kontakt zu den Mitmenschen, Sensibilität für die Natur. Michaela Kuczinna, die das „Grubengold“-Projekt als künstlerische Leiterin und Regisseurin betreut, hat – in enger Zusammenarbeit mit dem Ensemble - auch die Stückfassung erstellt – und macht dabei aus einem Roman, der je nach Ausgabe deutlich mehr als 1.500 Seiten umfasst, ein 70-minütiges Vergnügen, das viele Denkanstöße liefert, ohne je den Zeigefinger zu erheben.

Spielfreudige Akteure

Die elf spielfreudigen Akteure entfalten ein unglaubliches Temperament. Die Tatsache, dass die Sicht auf die Dinge stark von der Perspektive des einzelnen abhängt, wird auch durch die Anordnung der Zuschauerplätze sinnfällig: Das Publikum ist auf die vier Seiten des Bühnenraums verteilt, was zu unterschiedlichen Wahrnehmungen führt. Eine besondere Freude ist es, der Musik von Daniel Brandl und Muhammad Tamim zu lauschen – eine berauschende Mischung aus Tradition und Modernität.

Termine
- „Don Quijote“ ist am Freitag, 19. Mai, um 19.30 Uhr wieder am Prinzregenttheater, Prinz-Regent-Straße 50-60, zu sehen.
- weitere Termine: Samstag, 20. Mai, 15 Uhr; Dienstag, 13. Juni, 19.30 Uhr; Samstag, 17. Juni, 19.30 Uhr; Dienstag, 4. Juli, 19.30 Uhr; Mittwoch, 5. Juli, 19.30 Uhr.
- Karten können unter Tel.: 771117 reserviert werden.
- Weitere Informationen gibt es auf www.prinzregenttheater.de.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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