Bochumer Bäche: Muscheln beweisen Wasserqualität

Um einen Überblick über den Zustand der Bochumer Fließgewässer zu erhalten, hat das Umwelt- und Grünflächenamt die Biologische Stationöstliches Ruhrgebiet beauftragt, einen Gewässergütebericht zu erstellen.

Dafür haben Mitarbeiter der Biologischen Station das Bochumer Gewässernetz in einem Zeitraum von drei Jahren flächendeckend untersucht. An insgesamt 105 Stellen ermittelten sie die Gewässergüte anhand der dort lebenden kleinen Organismen (Makrozoobenthos), wie beispielsweise Muscheln, Schnecken, Krebstieren und Insektenlarven. Bei dieser Methode geben die vorgefundenen Lebensgemeinschaften Hinweise auf den Zustand des Gewässers, da sie entweder sauberes, sauerstoffreiches Wasser oder aber nährstoffreiches, sauerstoffarmes Wasser bevorzugen.

Auf diese Weise wird die sogenannte saprobielle Gewässergüte ermittelt, die ein Maß für die Belastung des Gewässers mit organischen Substanzen darstellt. Parallel dazu fanden vor Ort auch Messungen der chemisch-physikalische Parameter statt, wie etwa Temperatur, Sauerstoffgehalt und elektrische Leitfähigkeit, die ebenfalls zur Interpretation der Gewässergüte hilfreich sein können.

Die Fließlänge des Bochumer Gewässernetzes umfasst, zusammen mit Flussläufen, die nicht immer Wasser führen oder unterirdisch verlaufen, insgesamt etwa 113 Kilometer. Davon sind 28,5 Kilometer für eine Beurteilung nach dem Saprobiensystem geeignet. Die übrigen Fließstrecken waren keiner Güteklasse des Saprobiensystems zuzuordnen, weil sie zum Beispiel eine zu geringe oder unregelmäßige Wasserführung haben oder häusliches Abwasser (Köttelbecke), enthalten. Insgesamt sind etwa zwei Drittel der untersuchten Fließgewässer in einem saprobiell guten Zustand.

Im Vergleich zum Gütebericht aus dem Jahr 2001 zeigen die aktuell vorliegenden Daten an vielen Stellen Verbesserungen auf. Eine deutlich reichere biologische Besiedlung wurde beispielsweise am Eibergsbach, Grenzgraben, Goldhammer Bach (Elsa-Brändström-Straße), Marbach (Gräbenwiese), Harpener Bach (im Bereich Harpener Hellweg), Ranterdeller Bach (Mittellauf) und im Mailandsiepen (Ost) festgestellt.

In vielen Bereichen zeichnen sich die positiven Auswirkungen auf die Gewässerentwicklung infolge der durchgeführten wasserbaulichen und entwässerungstechnischen Maßnahmen an den Gewässern und dem Kanalnetz deutlich ab. Es zeigt sich aber auch, dass die Gewässer in einigen Abschnitten durch weitere Renaturierungsmaßnahmen in ihrem ökologischen und chemischen Zustand verbessert werden können.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können im Umwelt- und Grünflächenamt bei Sandra Becker unter der Rufnummer 02 34 / 910 - 16 24 eine kostenlose Druckausgabe anfordern. Der Gewässergütebericht steht auch im Internet unter www.bochum.de zur Einsicht bereit.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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