Hightech für Hiltrop: Gasturbine angeliefert - Stadtwerke investieren 55 Mio. Euro in Modernisierung des Fernwärmenetzes

Die Anlieferung | Foto: Molatta
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„Die Stadtwerke Bochum investieren rund 55 Millionen Euro in die Modernisierung des Fernwärmenetzes, davon entfallen rund 20 Millionen Euro auf die neue Gasturbine“, berichtet Bernd Wilmert, Sprecher der Geschäftsführung bei den Stadtwerken Bochum. „Mit den Investitionen sichern wir für die kommenden Jahrzehnte die umweltfreundliche Versorgung Bochums mit Fernwärme.“

Seit fast 40 Jahren liefert das Heizkraftwerk in Hiltrop zuverlässig Fernwärme für Bochum. Mit einer umfassenden Modernisierung und Erweiterung machen die Stadtwerke die Strom- und Wärmeerzeugung im Kraftwerk jetzt noch effizienter und umweltfreundlicher. Jetzt wurde eine neue, 160 Tonnen schwere Gasturbine angeliefert, die Ende November in den Probebetrieb gehen wird.
Nach der Gas- wird im kommenden Dezember auch eine Dampfturbine nach Hiltrop geliefert. Die Anlage wird somit von einem Gasheizkraftwerk zu einem flexiblen Gas- und Dampfheizkraftwerk umgebaut. Ziel der Modernisierung ist es, den elektrischen Wirkungsgrad zu verbessern und für eine optimale Ausnutzung der Kraft-Wärme-Kopplung zu sorgen. Mit den Maßnahmen wird der Gesamtwirkungsgrad des Heizkraftwerks gegenüber der Altanlage von 78 Prozent auf über 88 Prozent verbessert. Die elektrische Leistung der neuen Gas- und der Dampfturbine liegt zusammen bei 44 Megawatt.

Das Herzstück des Heizkraftwerks, die neue Gasturbine „SGT-700 B“, wurde mit zwei 35 Meter langen Tiefladern nach Hiltrop transportiert. Die Turbine kommt aus dem schwedischen Finspong und wurde per Binnenschiff nach Krefeld gebracht, um von dort mit Tiefladern nach Bochum geliefert zu werden. Die Turbine ist 12 Meter lang, 4,70 Meter hoch und 5,10 Meter breit.

Die alte Gasturbine „BBC Brown Typ 92“ war im Februar dieses Jahres außer Betrieb genommen worden. Die Turbine mit Baujahr 1974 lief bis zuletzt fast im Originalzustand. Sie hatte eine elektrische Leistung von etwa 30 Megawatt.
Die Modernisierung des Heizkraftwerks in Hiltrop ist Teil einer umfassenden Erneuerung des Bochumer Fernwärmenetzes. Nach der kommenden Heizperiode wird die letzte Fernwärme-Dampfleitung im Bochumer Stadtgebiet auf eine vollständig wassergeführte Wärmeversorgung umgestellt.

„Die Investitionen in das Fernwärmenetz sichern nicht nur eine leistungsfähige Versorgung, sondern kommen auch der Umwelt zugute. Durch die Umstellung der 4,5 Kilometer langen Fernwärmetrasse vom Heizkraftwerk Hiltrop bis zur Fernwärmestation an der Bergstraße entstehen deutlich weniger Wärmeverluste auf dem Transportweg. Wir vermeiden auf diese Weise rund 2.700 Tonnen Kohlendioxid im Jahr“, erklärt Dietmar Spohn, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum. „Rechnet man die Wärmeverluste zusammen, die in Zukunft vermieden werden, so könnten damit pro Jahr rund 1.000 Einfamilienhäuser mit Wärme versorgt werden.“

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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